Hisbollah-Führer mit Verbalattacke gegen Saudi-Arabien: Terrorismusexport unterstützt

Hassan Nasrallah, Hisbollah-Chef.

Hassan Nasrallah, Hisbollah-Chef.

Der libanesische Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat mit einer verbalen Attacke gegen den saudi-arabischen König Salman das ohnehin angeschlagene Verhältnis zwischen den beiden Ländern weiter belastet. Nasrallah warf Saudi-Arabien vor, die Verbreitung extremistischer islamistischer Ideologie weltweit unterstützt zu haben und Tausende in der Golfregion arbeitende Libanesen als Geiseln genommen zu haben. Es war eine Replik auf Salmans Rede vergangene Woche, in der er ein Ende der „terroristischen Kontrolle“ Libanons durch die schiitische Hisbollah gefordert hatte.

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Das Verhältnis des wirtschaftlich schwer angeschlagenen Libanons zu Saudi-Arabien ist ohnehin belastet, seit ein inzwischen zurückgetretener Minister – allerdings bevor er das Amt antrat – im Oktober erklärt hatte, der Krieg im Jemen sei sinnlos und die saudisch geführte Militärallianz an der Seite der von den Huthi-Rebellen bekämpften Regierung ein Aggressor. Saudi-Arabien verbot nach Bekanntwerden dieser Äußerungen alle Importe aus dem Libanon. Informationsminister George Kordahi trat Anfang Dezember zurück.

Ministerpräsident Mikati beschwichtigt

Nach Nasrallahs Verbalattacke veröffentlichte Ministerpräsident Nadschib Mikati eine Erklärung, in der er versicherte, dass dies in keiner Weise den Standpunkt der libanesischen Regierung und der „Mehrheit der Libanesen“ sei. Er rief libanesische Politiker auf, das Land von Äußerungen zu verschonen, „die zu nichts führen“.

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Nasrallah sagte: „Eure Königliche Hoheit, der Terrorist ist der, der die Wahhabi-Daeshi-Ideologie in die Welt exportiert hat, und das sind Sie“. Nasrallah benutzte die arabische Abkürzung für die Terrorgruppe Islamischer Staat, Daesh. „Der Terrorist ist, wer Hunderttausende Libanesen als Geiseln nimmt und dem libanesischen Staat damit droht, sie auszuweisen.“

Der saudische Botschafter im Libanon, Walid Buchari, antwortete auf Twitter: „Lügen können nicht in der Dunkelheit verborgen werden.“

RND/AP

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