Suche nach neuem CDU-Chef: Kanzleramtschef Helge Braun bekommt Unterstützung
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/KHJZMAMABNC55BT4DNAKH7QY7A.jpeg)
Möglicher weiterer Kandidat für die Nachfolge von Armin Laschet an der CDU-Spitze: Helge Braun.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Berlin. Bildungsstaatssekretär Michael Meister hat sich für die Kandidatur des scheidenden Kanzleramtschefs Helge Braun als CDU-Vorsitzender ausgesprochen. „Helge Braun ist ein kluger Kopf mit Ideen für die Zukunft. Er kann präzise Botschaften formulieren und durchdringt komplexe Sachverhalte“, sagte Meister dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Er wäre eine Alternative zu männlichen Bewerbungen aus NRW.“ Meister gehört wie Braun dem hessischen CDU-Landesverband an. Der hessische Parteivorstand berät nach RND-Informationen am Freitag in einer Sondersitzung über Personalfragen.
Helge Braun als Nachfolger von Armin Laschet
In der hessischen CDU gibt es Sondierungen über eine mögliche Kandidatur des geschäftsführenden Kanzleramtschefs Helge Braun für den Bundesvorsitz der Partei. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen vom Dienstagabend soll Braun auch die Unterstützung des hessischen CDU-Vorsitzenden Volker Bouffier für eine Kandidatur als Nachfolger des scheidenden Parteichefs Armin Laschet haben. Ob Braun tatsächlich kandidieren werde, stehe aber offenbar noch nicht endgültig fest, hieß es weiter.
In der CDU wurde als Indiz für das Interesse Brauns am Parteivorsitz ein Interview in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Wochenende genannt. Dort hatte Braun gesagt: „Ich hoffe für eine spannende Mitgliederbefragung auf ein Kandidatenfeld mit echten Alternativen.“ Er betonte die Bedeutung des Zusammenhalts von CDU und CSU: „Wenn die Union nicht geschlossen ist, kann sie nicht erfolgreich sein. Und wenn CDU und CSU uneins sind, geht der Riss immer auch durch die CDU, weil es bei uns auch viele Freunde der CSU gibt.“ Auf die Frage, ob das auch mit dem CSU-Chef möglich sei, sagte Braun der Zeitung: „Selbstverständlich ist ein Schulterschluss mit Markus Söder möglich.“
Braun auch als Nachfolger von Volker Bouffier gehandelt
Braun wird seit längerem auch als möglicher Nachfolger von Bouffier als hessischer Ministerpräsident gehandelt. Bouffier ist stellvertretender Vorsitzender der Bundes-CDU. Er hatte sich im Machtkampf Laschets mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur der Union im April klar hinter den damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten gestellt.
In der CDU wird damit gerechnet, dass mit Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen in den nächsten Tagen zwei ambitionierte Politiker ihren Hut für die anstehende Befragung der rund 400.000 CDU-Mitglieder zur Laschet-Nachfolge in den Ring werfen. Mit einer Kandidatur von Braun könnte der interne Machtkampf um den Parteivorsitz weiter an Fahrt gewinnen. Der Nachfolger von Laschet soll am 21. Januar auf einem Parteitag in Hannover gewählt werden. Die Mitgliederbefragung über den neuen Parteichef ist für Dezember geplant.
RND/vat mit Material der dpa