Guterres: “maximale Zurückhaltung” in Kaschmir-Krise

Pakistan, Karatschi: Aktivisten der religionsübergreifenden Kommission für Frieden und Harmonie protestieren in Solidarität mit Kaschmir gegen die indischen Regierung, die der Region Jammu und Kaschmir den Sonderstatus entzogen hat. Der pakistanische Minister für Eisenbahnen Ahmad sagte, dass eine wichtige Zugverbindung nach Indien aufgrund der umstrittenen Entscheidung der indischen Regierung unterbrochen wird. Der Konflikt um Kaschmir dauert bereits mehr als 70 Jahre.

Pakistan, Karatschi: Aktivisten der religionsübergreifenden Kommission für Frieden und Harmonie protestieren in Solidarität mit Kaschmir gegen die indischen Regierung, die der Region Jammu und Kaschmir den Sonderstatus entzogen hat. Der pakistanische Minister für Eisenbahnen Ahmad sagte, dass eine wichtige Zugverbindung nach Indien aufgrund der umstrittenen Entscheidung der indischen Regierung unterbrochen wird. Der Konflikt um Kaschmir dauert bereits mehr als 70 Jahre.

Dubai, Neu-Delhi. In der Krise um Kaschmir hat UN-Generalsekretär António Guterres die Atommächte Indien und Pakistan zu “maximaler Zurückhaltung” aufgefordert. Er beobachte die Situation mit Sorge, erklärte Guterres am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Beide Staaten hätten sich in der Simla-Übereinkunft 1972 darauf geeinigt, dass der endgültige Status des indischen Bundesstaates Jammu und Kaschmir nur durch friedliche Mittel geregelt werden könne. Auch am Freitag blieb die Lage im indischen Teil Kaschmirs angespannt, in dem mehrheitlich Muslime leben. Pakistan warnte Indien erneut vor einer Eskalation der Lage.

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Auslöser der aktuellen Krise ist die Abschaffung der Autonomierechte im indischen Teil Kaschmirs, die in der Verfassung verankert waren. Kaschmir wird von Indien und Pakistan beansprucht und ist durch eine Demarkationslinie zwischen beiden Ländern geteilt. Am Donnerstag hatte der indische Ministerpräsident Narendra Modi die Aufhebung des Sonderstatus der Region und ihre geplante volle Integration ins mehrheitlich hinduistische Indien verteidigt. Modi versprach eine rasche wirtschaftliche Entwicklung in dem unruhigen Himalaya-Gebiet und beschuldigte Pakistan, den Sonderstatus missbraucht zu haben, um "anti-nationalistische Gefühle" zu fördern.

Ausgangssperre in Kaschmirregion gelockert

Um Proteste zu verhindern, hatte die indische Regierung im Zuge der Aberkennung der Autonomierechte für ihre Kaschmirregion eine Ausgangssperre in der Gegend verhängt. Seit Sonntag blieben hunderte Menschen, darunter auch Universitätsprofessoren, Geschäftsleute und prominente Politiker, inhaftiert. Angesichts des muslimischen Freitagsgebets wird die Ausgangssperre für die muslimischen Freitagsgebete nun gelockert. „Die Menschen werden in den meisten Teilen der Stadt Srinagar für Gebete zu den jeweiligen Moscheen der Gegend gehen dürfen“, sagte der Polizeichef der Region, Dilbagh Singh.

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Pakistan, unter dessen Kontrolle der andere Teil Kaschmirs steht und das die Himalaya-Region vollständig für sich beansprucht, drängt Indien zu einer Rücknahme der Statusänderung. Der pakistanische Außenminister Shah Mahmood Qureshi kündigte aus diesem Grund für (den heutigen) Freitag eine Reise nach China für Treffen mit Vertretern Chinas an.

Die Führung der pakistanischen Armee warnte Indien vor "unüberlegten Abenteuern". Armeesprecher Asif Ghafoor erklärte, Tausenden indischen Soldaten sei es in Jahrzehnten nicht gelungen, "den Kampf der tapferen Bevölkerung von Kaschmir zu unterdrücken". Die momentane Aufstockung der indischen Truppen dort werde ebenso wenig Erfolg haben. Damit spielte er auf Separatisten an, die immer wieder Anschläge verüben.

Tausenden indischen Soldaten ist es in Jahrzehnten nicht gelungen, den Kampf der tapferen Bevölkerung von Kaschmir zu unterdrücken.

Asif Ghafoor, Chefsprecher der pakistanischen Streitkräfte

Indien steht seit langem in der Kritik, friedliche Proteste in Kaschmir zu unterdrücken. Pakistan will die Kaschmir-Krise im September dem UN-Sicherheitsrat vorlegen. Islamabad hat indische Diplomaten ausgewiesen und seinen Botschafter aus Neu-Delhi zurückbeordert.

RND/epd

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