„Gut so“: „Tagesthemen“-Kommentar zu hohen Energiekosten sorgt für hitzige Diskussionen
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Eine Frau dreht am Thermostat einer Heizung. Wenn der CO₂-Preis ab 2021 das Heizen mit Öl und Gas verteuert, sollten aus Sicht der SPD-geführten Ministerien für Finanzen, Umwelt und Justiz Vermieter die Hälfte der zusätzlichen Kosten tragen (Symbolbild).
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Berlin. Ein „Tagesthemen“-Kommentar über die gestiegenen Öl- und Gaspreise hat im Netz hitzige Diskussionen ausgelöst. ARD-Journalist Detlef Flintz vertrat die Meinung, dass Öl und Gas spürbar teurer werden müssten, um die Erderwärmung in den Griff zu bekommen. „Er ist da, der Preisschock – gut so“, sagte er. Auf mehr Windräder und Solarenergie könne man nicht warten. Man solle froh sein, gezwungen zu werden, Produktion und Konsum zu ändern. Nun würden die Märkte das Tempo diktieren und nicht „unsere viel zu zaghafte Politik“. Dabei verbat er sich Diskussionen darüber, wie „wir ähnlich wie Junkies wieder an billigere fossile Rohstoffe kommen“.
Nötig sei jedoch ein Umbau des Sozialsystems. Viele seien so arm, dass ihr Leben „permanent abgefedert“ werden müsse – vor allem durch viele Einzelmaßnahmen. Er nannte etwa Hartz IV, Wohngeld und Kleiderhilfe und mutmaßte, dass nun wohl noch ein Energiegeld obendrauf komme. Er sprach sich dafür aus, mittelfristig aus „dem kaum noch regelbaren Dickicht von Einzelhilfen“ auszusteigen. Dafür müssten „die Reichen etwas ärmer werden und im Gegenzug die Armen ein wenig reicher“. Flintz begrüßt deshalb ein Grundeinkommen.
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Für Diskussionen sorgte jedoch die Ansicht, dass Öl und Gas spürbar teurer werden müssten. Und vor allem auch der „Junkie“-Vergleich. „Wie viel Geld würden wir denn einsparen, wenn wir den #ÖRR nur auf je einen TV- und Radiosender reduzieren würden? „Junkies“? Ernsthaft?“, schrieb etwa der Nutzer Christian Conrad.
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„Ich sage es mal so. Hier braucht man starke Nerven. Es gibt gute Gründe, warum sich viele Menschen vom #ÖRR abwenden“, kommentierte Manuel Ostermann, stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG, auf seinem Privataccount bei Twitter.
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Der Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Thorsten Alsmann, schrieb bei Twitter: „Jede Wette: Im nächsten Jahr wird eine drastische Steigerung des Rundfunkbeitrags wegen der deutlich gestiegenen Energiepreise und notwendiger Klimaschutzinvestitionen beim #ÖRR gefordert. An alle: Diesen Kommentar für die dann folgende Debatte archivieren!“
Die Preise für Gas und Öl steigen derzeit stark an. Die Gründe dafür sind vielfältig. Beobachter machen etwa die wirtschaftliche Erholung der Staaten nach der Corona-Krise verantwortlich. Auch der vergangene, vergleichsweise strenge Winter habe dazu beigetragen, da die Gasspeicher nicht so gut gefüllt wie sonst seien. Es gibt auch Stimmen, die Russland mitverantwortlich machen, da es kaum zusätzliches Erdgas liefere.
RND/cz/Reuters