Grünen-Politiker Lagodinsky zur Krise in Kasachstan: „Der Kreml hat Fakten geschaffen“
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Russische Soldaten besteigen in Moskau ein Transportflugzeug, um sich den „Friedenstruppen“ in Kasachstan anzuschließen.
© Quelle: imago images/ITAR-TASS
Brüssel.Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky sieht in der russischen Reaktion auf die Unruhen in Kasachstan einen Zusammenhang mit der Ukraine-Krise.
Kurz vor Gesprächen mit dem Westen über die Ukraine „hat der Kreml Fakten geschaffen und Kasachstan faktisch zu einem weiteren Vasallen gemacht“, sagte Lagodinsky dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Kasachische Regierung tritt nach gewaltsamen Protesten zurück
Der Schritt der Regierung in Kasachstan folgte auf gewaltsame Ausschreitungen wegen einer deutlichen Preiserhöhung bei Autogas am Dienstag.
© Quelle: Reuters
Russische Fallschirmjäger seien „unter dem vorgeschobenen Label der kollektiven Verteidigung“ nach Kasachstan entsandt worden, sagte der in der Sowjetunion geborene Abgeordnete. Das sei „das Ende der bisherigen kasachischen Öffnung gegenüber Europa und dem Westen“, so Lagodinsky: „Demokratischer wird das Land dadurch nicht, abhängiger vom Kreml sehr wohl.“
Die EU habe auch in der Kasachstan-Krise wieder keine nennenswerte Rolle gespielt. „Das ist wieder ein tragischer Beweis für die Unfähigkeit der EU, schnell und deutlich Geostrategie und Geotaktik umzusetzen“, kritisierte Lagodinsky. „Die nötige Fähigkeit zum Multitasking fehlt genauso wie die Fähigkeit, schnell zu reagieren.“
RND