Nach dem Erdbeben

Griechenland und Türkei nähern sich diplomatisch an

Arbeiter auf dem internationalen Flughafen von Athen verladen humanitäre Hilfe und Hilfsgüter für die Türkei in ein Flugzeug. Griechenland schickt fünf Flugzeuge mit humanitärer Hilfe in die Türkei.

Arbeiter auf dem internationalen Flughafen von Athen verladen humanitäre Hilfe und Hilfsgüter für die Türkei in ein Flugzeug. Griechenland schickt fünf Flugzeuge mit humanitärer Hilfe in die Türkei.

Athen. Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei gibt es eine vorsichtige Annäherung mit dem Nachbarstaat Griechenland inmitten vieler Konflikte zwischen den beiden Ländern. Der griechische Außenminister Nikos Dendias flog am Sonntag überraschend in das Katastrophengebiet und traf sich mit dem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu.

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+++ Alle Entwicklungen nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Liveblog +++

Die beiden Politiker umarmten sich, wie das staatliche griechische Fernsehen zeigte. Griechenland habe sofort Hilfe geleistet. Dafür bedankte sich Cavusoglu. Die Staaten werden in einem Dialog versuchen, ihre Probleme zu lösen, fügte er hinzu.

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Dendias versicherte: „Griechenlands Hilfe an das türkische Volk endet nicht hier.“ Athen werde „alles tun“ - bilateral und auch im Rahmen der EU -, um der Türkei zu helfen, fügte Dendias hinzu. Er sei der erste EU-Außenminister, der das Katastrophengebiet besucht, berichtete das griechische Staatsfernsehen. In der Region Antakya und Hatay sind mehrere griechische Rettungsmannschaften im Einsatz.

Hoffnung auf einen Neustart der griechisch-türkischen Beziehungen

Politische Beobachter und Kommentatoren der griechischen Presse äußern seit Tagen die Hoffnung, dass die Hilfe, die Griechenland spontan an die Türkei leistete, ein Neustart in den Beziehungen zwischen den Nato-Mitgliedern werden könnte.

Bereits nach Erdbeben 1999 in der Türkei und in Griechenland gab es eine Entspannung in den Beziehungen beider Länder. Damals hatten sich die beiden Staaten mit Rettungsmannschaften und humanitärer Hilfe beigestanden. Diese Hilfe entwickelte sich stufenweise zu einer Annäherung, die unter dem Namen „Erdbeben-Diplomatie“ bekannt ist. Sie leitete damals eine Phase der Entspannung ein, die mehr als zehn Jahre lang dauerte. Zuletzt gab es wieder mehr Spannungen.

Seuchengefahr in Katastrophenregion wächst
Families Bury And Mourn Loved Ones At Graveyards In Antakya, Turkey On 11 February 2023, the families of people who were killed in twin earthquakes that hit Turkey and Syria gathered at graveyards in Antakya, Hatay to bury and mourn for their loved ones. Above, men bury three related earthquake victims in the same grave. Antakya Turkey PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xDiegoxCupolox originalFilename: cupolo-notitle230211_npHER.jpg

In den Regionen, wo Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, drohen irgendwann Seuchen, sagt ein erdbebenerfahrener Mediziner.

Athen und Ankara streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. In den vergangenen Monaten hatte der türkische Präsident wiederholt mit einer Invasion auf griechische Inseln gedroht.

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Zuletzt gab es auch zwischen Armenien im Kaukasus und der Türkei Gesten der Entspannung. Die Ex-Sowjetrepublik schickte trotz des schwer belasteten Verhältnisses Rettungsteams in das Nachbarland. Zuletzt öffnete die Türkei auch einen Grenzübergang zu Armenien.

RND/dpa

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