Greta bei UN-Klimagipfel: “Wie konntet Ihr es wagen?”
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Greta Thunberg beim UN-Klimagipfel
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
New York. Die Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat beim Klimagipfel der Vereinten Nationen die Staats- und Regierungschefs der Welt mit einem emotionalen und eindringlichen Appell zu mehr Engagement beim Klimaschutz aufgefordert. "Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit Euren leeren Worten?", sagte Thunberg am Montag in New York mit Tränen in den Augen.
"Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber Ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum - wie könnt Ihr es wagen?"
Greta Thunberg bei UN-Klimagipfel: "Wie konntet ihr es wagen"
Greta Thunberg hat vor den UN eine emotionale Rede gehalten. An die Mächtigen appeliert sie mit deutlichen Worten.
© Quelle: Reuters
Die wissenschaftlichen Vorhersagen zum Klimawandel seien seit Jahrzehnten mehr als deutlich, sagte die 16-Jährige weiter. "Wie könnt Ihr es wagen zu glauben, dass man das lösen kann, indem man so weiter macht wie vorher - und mit ein paar technischen Lösungsansätzen? Ihr seid immer noch nicht reif genug zu sagen, wie es wirklich ist. Ihr lasst uns im Stich. Alle kommenden Generationen haben euch im Blick und wenn Ihr Euch dazu entscheidet, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen: Wir werden Euch nie vergeben! Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen!"
Staats- und Regierungschefs wollen auf dem Gipfel im Laufe des Montags ihre Klimaschutzpläne für die kommenden Jahre vorstellen. Auf dem Gipfel dürfen nur jene Politiker sprechen, die konkrete Vorhaben präsentieren.
Staats- und Regierungschefs wollen auf dem Gipfel im Laufe des Montags ihre Klimaschutzpläne für die kommenden Jahre vorstellen. Auf dem Gipfel dürfen nur jene Politiker sprechen, die konkrete Vorhaben präsentieren.
In New York wird es weniger um neue Beschlüsse gehen, als vor allem darum, dass die 2015 auf dem Pariser Klimagipfel von 195 Ländern ausgehandelte Vereinbarung umgesetzt wird. So hatten sich die Länder damals darauf geeinigt, dass die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden soll - Ziel ist eine Beschränkung auf 1,5 Grad.
Von 2020 an sollen außerdem jährlich 100 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Erderwärmung in die armen Staaten fließen, damit die sich besser gegen Dürren, Überschwemmungen und schwere Unwetter wappnen können. Nicht sprechen werden auf dem Gipfel Repräsentanten aus den USA und Brasilien.
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RND/dpa