GEW fordert: Abiturprüfungen notfalls absagen

Abitur mit Abstand? So wollen die Kultusminister auch in diesem Jahr gewährleisten, dass die Abschlussprüfungen stattfinden.

Abitur mit Abstand? So wollen die Kultusminister auch in diesem Jahr gewährleisten, dass die Abschlussprüfungen stattfinden.

Berlin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wegen der Corona-Pandemie die Abiturprüfungen in diesem Jahr notfalls ausfallen zu lassen. „Sollte das Infektionsgeschehen so dramatisch ansteigen, wie die dritte Welle in anderen europäischen Nachbarstaaten befürchten lässt, müssen die Länder flexibel reagieren und von Prüfungen absehen“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Dann könnten zum Beispiel die Leistungen aus dem Unterricht zur Grundlage der Notengebung gemacht werden.“

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Tepe betonte: „Die GEW hat sich sehr dafür eingesetzt, dass die Kultusministerinnen und -minister erklärt haben, die Abiture mit verschiedenen Prüfungsformaten gegenseitig anzuerkennen.“ Diese Erklärung müsse eingehalten werden, sollten Prüfungen pandemiebedingt ausfallen müssen. Das Abitur 2021 brauche die volle Anerkennung und Wertschätzung – unabhängig davon, ob es mit oder ohne Prüfungen stattfinde.

Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, sagte dem RND hingegen: „Die Abiturprüfungen sollten auf jeden Fall stattfinden.“ Die Abschlussklassen hätten im gesamten Pandemiejahr eine Sonderrolle gespielt, so Lin-Klitzing. „Sie sind gut vorbereitet – und jeder Schüler sollte die Chance bekommen, unter Prüfungsbedingungen zu zeigen, was er kann“, sagte sie.

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Schnelltests vorm Abitur

„Wichtig ist, dass die Abiturprüfungen unter guten Hygienebedingungen und mit ausreichend Abstand stattfinden“, forderte die Verbandsvorsitzende. „Die Schüler müssen dafür auf mehr Räume verteilt werden, als es sonst üblich ist. Das bedeutet schon rein organisatorisch: Es kann an diesen Tagen kein kompletter Präsenzunterricht für die anderen Klassen stattfinden“, sagte sie. „An jedem Prüfungstag sollten Corona-Schnelltests stattfinden. Die müssen die Länder in ausreichender Zahl zur Verfügung stellen.

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Der hessische Kultusminister Alexander Lorz, sagte im RND-Podcast „Die Schulstunde“, die Kultusministerkonferenz (KMK) gehe davon aus, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr überall stattfänden. Lorz, der die Unions-Länder in der KMK koordiniert, sagte, eine Absage von Prüfungen wäre zum Nachteil der Schüler: „Sie würden den Jugendlichen fürs Leben einen Malus mitgeben. Das wären für immer diejenigen, die das Corona-Notabitur gemacht hätten. Nach dem Motto: Die haben ja keine richtige Prüfung geschrieben.“ Alle sollten später sagen können: „Ich habe ein ganz reguläres Abitur geschrieben wie alle anderen auch – und das noch unter Pandemiebedingungen.“

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