„Zur Euphorie besteht kein Anlass“: Entwicklungsministerin Schulze bremst Erwartungen
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Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen waehrend einer Pressekonferenz vor einer Konferenz zum Austausch mit Kommunen ueber die Situation in der Ukraine, Berlin, 06.07.2022. Berlin Germany *** Svenja Schulze SPD , Federal Minister for Economic Cooperation and Development, recorded during a press conference before a conference to exchange with municipalities on the situation in Ukraine, Berlin, 06 07 2022 Berlin Germany Copyright: xFlorianxGaertner/photothek.dex
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Berlin. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die ukrainisch-russische Einigung zur Getreideausfuhr begrüßt, zugleich aber vor Euphorie gewarnt. „Wenn diese Abkommen umgesetzt werden, sind das gute und erleichternde Nachrichten für viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt“, sagte Schulze dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitagabend. Jede Tonne Getreide, die exportiert werde, helfe den Menschen, die unter den hohen Lebensmittelpreisen leiden.
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„Zur Euphorie besteht aber kein Anlass“, betonte die Ministerin. Denn Russlands Präsident Wladimir Putin habe schon zu oft sein Wort gebrochen und wäre jederzeit wieder in der Lage, Weizen als Waffe zu nutzen.
„Darum dürfen wir auch nach diesen Abkommen nicht nachlassen, die gefährlichen Abhängigkeiten im globalen Ernährungssystem zu reduzieren“, sagte Schulze. Dazu müssten Entwicklungsländer in die Lage versetzt werden, Lebensmittel nachhaltig und klimaangepasst im eigenen Land anzubauen.
Es geht um mehrere Millionen Tonnen Getreide
Vertreter der Ukraine und Russlands hatten sich am Freitag in Istanbul unter Vermittlung der Türkei und der UN auf die Ausfuhr von Getreide und Dünger durch das Kriegsgebiet im Schwarzen Meer geeinigt. Nach UN-Angaben stecken wegen des Krieges mehrere Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine fest.
Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Weizen-Exporteuren weltweit. Vor allem ost- und nordafrikanische Länder wie Somalia, Ägypten oder Libyen waren vor dem Krieg von Lieferungen aus den beiden Ländern abhängig.
Die Verknappung des Angebots hatte auch einen Anstieg der Preise zur Folge, so dass nicht nur direkt von den Importen abhängige Länder betroffen waren. Nach UN-Angaben hungern etwa 50 Millionen Menschen zusätzlich infolge des Krieges.
RND/epd