Gesundheitsminister: Änderungen bei Kontaktnachverfolgung und PCR-Tests
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Petra Grimm-Benne (SPD), Gesundheitsministerin in Sachsen-Anhalt, leitet in ihrem Ministerium eine Videokonferenz der Gesundheitsministerkonferenz (Archivbild).
© Quelle: Ronny Hartmann/dpa
Magdeburg. Die Gesundheitsämter sollen sich wegen der stark steigenden Infektionszahlen künftig auf die Kontaktnachverfolgung bei Corona-Fällen im Klinik- und Pflegebereich und in Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung konzentrieren. Das haben die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder am Samstag bei einer Schaltkonferenz beschlossen.
Neben der Kontaktaufnahme zu infizierten Personen und deren Haushaltsangehörigen solle die Nachverfolgung in diesen Bereichen „mit höchster Priorität“ zum Schutz sogenannter vulnerabler Gruppen durchgeführt werden, hieß es in einem einstimmig gefassten Beschluss.
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Auch Lauterbach für Strategiewechsel
Verwiesen wird darin auf die erwarteten weiter stark steigenden Infektionszahlen durch Omikron und die Kapazitäten in den Gesundheitsämtern. „Neben den von Bund und Ländern beschlossenen Anpassungen der Quarantäne und Isolierungsregeln (...) sollte deshalb auch die Kontaktpersonennachverfolgung strategisch bundeseinheitlich neu ausgerichtet werden“, heißt es weiter. Notwendig sei eine „länderübergreifend einheitliche Ausrichtung der Kontaktpersonennachverfolgung auf vulnerable Gruppen“.
„Weitere Kontaktpersonen“ müssen demnach damit rechnen, dass sie „in der Regel mit deutlichem Zeitverzug oder nicht mehr durch die zuständigen Behörden kontaktiert werden können.“ Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich für eine Neuausrichtung der Kontaktnachverfolgung ausgesprochen.
In vielen Fällen kein PCR-Test mehr vorgesehen
Angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Deutschland sollen außerdem nicht mehr alle per Schnelltest positiv Getesteten einen PCR-Test bekommen. Die Gesundheitsminister begrüßten entsprechende Vorschläge Lauterbachs für eine Priosierung von PCR-Tests.
Die Laborkapazitäten seien endlich, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg nach einer Schaltkonferenz mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern. Unbedingt eine PCR-Testung erhalten sollten Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen sowie Hochrisikopatienten und Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe. „Da soll der Zugang zu PCR-Tests erhalten bleiben.“
„Für alle anderen Personen, die keine Symptome haben und ein positives Antigentest-Ergebnis vorweisen können, soll auf eine Bestätigung per PCR verzichtet werden.“ Befürwortet wird stattdessen eine Nachtestung mit einem zweiten überwachten Antigentest. Die Ressortchefs sprachen sich auch dafür aus, bei einer roten Anzeige in der Corona-Warn-App auf einen PCR-Test zu verzichten und stattdessen auf „qualitativ hochwertige Antigentests“ zurückzugreifen.
RND/dpa