Debatte um das Gendern: Stadtchefs im Nordosten wollen Gleichstellung – aber ohne Sternchen

Eine in den Farben des LGBT-Regenbogens bemalte Bank in der spanischen Stadt Valencia. (Symbolbild) Die Debatte um Gendersternchen beschäftigt viele Stadtverwaltungen im Nordosten Deutschlands, meist noch ohne endgültiges Ergebnis.

Eine in den Farben des LGBT-Regenbogens bemalte Bank in der spanischen Stadt Valencia. (Symbolbild) Die Debatte um Gendersternchen beschäftigt viele Stadtverwaltungen im Nordosten Deutschlands, meist noch ohne endgültiges Ergebnis.

Neubrandenburg/Schwerin/Wismar/Rostock. Die Debatte um Gendersternchen beschäftigt viele Stadtverwaltungen im Nordosten, meist noch ohne endgültiges Ergebnis. Das sagten Sprecherinnen und Sprecher mehrere Verwaltungen der Deutschen Presse-Agentur.

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So hält Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) die Sternchen-Schreibweise nicht für geeignet, um Gleichstellung von Geschlechtern wirklich zu fördern.

Künstliche Wortformen hätten sich nicht bewährt, sagte der 43-jährige Verwaltungschef in der nach Rostock und Schwerin größten Stadt im Land. Das lehrten auch Begriffe aus der DDR-Zeit, die längst wieder verschwunden seien.

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Rostock, Schwerin und Wismar erarbeiten Richtlinien

In Schwerin und Wismar stehen die Verwaltungen der Gleichstellung zwar grundsätzlich positiv, aber der Sternchen-Schreibweise skeptisch gegenüber. Hier seien Richtlinien in Arbeit. In Schwerin sollen die Stadtvertreter am 25. Oktober darüber diskutieren.

In Rostock wird gerade eine Richtlinie erarbeitet. Hier haben Stadtvertreter das schon ausführlich diskutiert. Ein Antrag der CDU, die auf das Sternchen ganz verzichten wollte, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Witt lässt seinen Mitarbeitern eigenen Angaben zufolge bisher freie Hand, was „etwas wie Wildwuchs aussieht“. Es sei aber eine individuelle Entscheidung, ob jemand mit oder ohne Gendersternchen sprechen und schreiben wolle. „Mir fällt dies auch schwer und ich mag es nicht“, stellte Witt klar, der selbst Gedichte schreibt.

Bürgermeister Witt: „Für Gleichstellung und Gerechtigkeit engagieren“

Grundsätzlich brauche Sprache mehr weibliche Darstellungsformen. „Wichtig ist, dass wir die Jahrhunderte des Patriarchats hinter uns lassen und uns für Gleichstellung und Gerechtigkeit engagieren - für echte gelebte Chancengleichheit.“

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Man werde das Jahrhundert der Frauen erleben und das werde der Menschheit guttun, meinte Witt. Letztlich habe Deutschland eine Duden-Reform gehabt, damit Sprache leichter und nicht schwerer werde.

„Zu Fuß gehender“ klinge im Gegensatz zu „Fußgänger“ nicht praktikabel, sagte der 43-Jährige. Ein Beispiel für Kunst-Wortschöpfungen, die sich nicht durchgesetzt hätten, seien auch die „Jahresendflügelfiguren“ mit denen DDR-Machthaber einst den „Weihnachtsengel“ vermeiden wollten. Ähnlich ging es dem „Schokoladenhohlkörper“, der den „Schokoweihnachtsmann“ ersetzen sollte.

RND/dpa

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