Löhne bei Männern und Frauen: EU-Kommi­ssare kritisieren langsame Gleichstellung

Vera Jourova, EU-Kommissarin für Werte und Transparenz. (Archivbild)

Vera Jourova, EU-Kommissarin für Werte und Transparenz. (Archivbild)

Brüssel. Gleiche Arbeit, aber unterschiedliches Gehalt: Mehrere EU-Kommissare bemängeln weiterhin zu hohe Unterschiede zwischen dem Lohn von Frauen und Männern in der EU.

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Frauen verdienen in der EU derzeit im Schnitt 86 Cent im Vergleich zu jedem Euro, den ein Mann verdient, wie die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova, EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit und die für Gleichberechtigung zuständige Kommissarin Helena Dalli am Montag in einer gemeinsamen Erklärung kritisierten. Es würden nur langsam Fortschritte bei der Bekämpfung von unterschiedlichen Löhnen zwischen Männern und Frauen sichtbar.

Gleiches Gehalt seit 60 Jahren gesetzlich angestrebt

Anlässlich des Europäischen Tag der Lohngleichheit am 10. November, forderten sie das Europäische Parlament und die EU-Länder auf, eine bereits vorgelegte Richtlinie zur Lohntransparenz unverzüglich anzunehmen. „Obwohl das gleiche Entgelt für Männer und Frauen seit mehr als 60 Jahren in den EU-Verträgen verankert ist, ist es immer noch nicht vollständig Realität“, heißt es in der Erklärung.

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Die Kommissionsmitglieder sehen sich in ihrer Forderung von Umfrageergebnissen bestärkt: Den Angaben zufolge sind 64 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dafür, dass Durchschnittslöhne in ihrem Unternehmen nach Art der Arbeit und nach Geschlecht offengelegt werden.

In Deutschland lag der sogenannte Gender Pay Gap 2019 laut Statistischem Bundesamt bei rund 18 Prozent. Der Großteil (71 Prozent) des Verdienstunterschieds zwischen Männern und Frauen hat strukturelle Gründe - etwa, weil Frauen häufiger in schlecht entlohnten Berufen tätig sind und seltener Führungspositionen erreichen. Doch selbst bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation verdienten Frauen 2018 noch sechs Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen, so die Wiesbadener Statistiker.

RND/dpa

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