Chef von Immobilienkonzern kündigt hohe Zahlungen an: „Das wird viele finanziell überfordern“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VBVAC4I7X6XPZTESCFGWTRR6QU.jpg)
Der Thermostat einer Heizung – wie warm dürfen unsere Wohnungen im nächsten Winter sein?
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Zwei Drittel der Deutschen sind laut einer Umfrage bereit, im kommenden Winter weniger zu heizen. Sie wollten stattdessen einen Pullover oder eine wärmende Decke nutzen, um so einen Beitrag zu mehr Unabhängigkeit Deutschlands von den Energielieferungen aus Russland zu leisten, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Mittwoch in Osnabrück mit.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NAYFI2HQWZFWXI7SYWYS2IQ6NA.jpg)
Lars von Lackum, Digitalvorstand des Immobilienkonzerns LEG.
© Quelle: picture alliance/dpa
Dass das womöglich nicht ausreichen wird, davon ist Lars von Lackum überzeugt, Vorstandsvorsitzender des Wohnungsriesen LEG, weitgrößter privater Immobilienkonzern Deutschlands.
Es wird zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung kommen.
Lars von Lackum, der Chef von Deutschlands zweitgrößtem privaten Immobilienkonzern LEG.
„Dem ein oder anderen scheinen die Energiesparhinweise unseres Wirtschaftsministers zu profan – ich nehme sie durchaus ernst. Denn es wird zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung kommen“, sagte er im Interview mit dem in Düsseldorf erscheinenden „Handelsblatt“.
Viele wird das finanziell überfordern
„Wir erwarten, dass auf unsere Mieter im nächsten Jahr eine Zahlung von ein bis zwei Monatsmieten zusätzlich zukommt“, weissagt er vor dem Hintergrund enorm gestiegener Ausgaben für Erdgas. „Das ist gerade mit Blick auf unsere Mieterinnen und Mieter, die eher kleinere bis mittlere Einkommen haben, viel Geld. Das wird viele finanziell überfordern. Wir werden ähnlich dem Vorgehen in der Corona-Krise Ratenzahlungen oder Ähnliches anbieten, aber das funktioniert nur auf Zeit“, so von Lackum.
Er spricht davon, dass auch sein Konzern im kommenden Winter in der Nacht die Wärmezufuhr etwas drosseln wird – „alles im gesetzlichen und rechtlichen Rahmen“. Und fordert konkret von der Politik: „Wir brauchen für den Winter eine gesetzliche Möglichkeit, die Temperaturen stärker als bisher absenken zu dürfen.“
Rund zwei Drittel der LEG-Wohnungen haben Gasheizungen
Rund zwei Drittel der insgesamt rund 166.000 LEG-Wohnungen, vor allem in West- und Norddeutschland, verfügen über eine Gasheizung.
Derzeit gilt, während der Heizperiode, in der Regel vom 1. Oktober bis 30. April, müssen Vermieter die zentrale Heizungsanlage so einstellen, dass tagsüber eine Mindesttemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius und nachts von 18 Grad Celsius erreicht werden kann.
RND/stu
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter