Gasförderung im Mittelmeer

Israel und Libanon unterzeichnen historisches Abkommen zu Seegrenze

Das Abkommen zwischen dem Libanon und Israel könnte auch mehr politische Stabilität bringen.

Das Abkommen zwischen dem Libanon und Israel könnte auch mehr politische Stabilität bringen.

Israel und der Libanon haben nach jahrzehntelangem Streit ein Abkommen zur gemeinsamen Seegrenze im Mittelmeer unterzeichnet. Israels Ministerpräsident Jair Lapid unterschrieb die Vereinbarung am Donnerstag in Jerusalem, das libanesische Staatsoberhaupt Michael Aoun im Präsidentenpalast bei Beirut, wie beide Seiten separat mitteilten. Anschließend wurden die Dokumente auf einem Stützpunkt der Vereinten Nationen in Nakura im Süden des Libanons dem US-Vermittler Amos Hochstein übergeben.

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Zuvor hatte die israelische Regierung das Abkommen verabschiedet. Lapid erklärte: „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein feindliches Land den Staat Israel in einem schriftlichen Abkommen vor der internationalen Gemeinschaft anerkennt“. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarn im Krieg. Aoun betonte, das Abkommen habe „keine politischen Dimensionen oder Auswirkungen, die im Widerspruch zur Außenpolitik des Libanons stehen“. Mit der Einigung geht ein langer Streit über eine Meeresfläche vor der Küste zu Ende, der sich nach der Entdeckung großer Mengen Erdgas nochmals verschärft hatte.

Der Libanon darf neue Gasfelder erschließen

US-Präsident Joe Biden betonte, die Einigung sichere die Interessen beider Länder und schaffe die Voraussetzungen für eine stabilere und wohlhabendere Region.

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Dem wirtschaftlich angeschlagenen Libanon soll durch das Abkommen die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht werden. Wie viel Gas dort tatsächlich gefördert werden kann, ist noch unklar. Das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform - nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa - bleibt im israelischen Hoheitsgebiet. Das Land hatte am Mittwoch dort mit der Gasförderung begonnen.

Das Gas aus Israel könnte auch zur Linderung der Energiekrise in Europa beitragen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine sucht die EU dringend nach anderen Lieferanten.

RND/dpa

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