G 20 wollen über Pariser Klimaziele hinaus agieren
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Der Sondergesandte des US-Präsidenten für Klimafragen John Kerry (links) zusammen mit dem italienischen Umweltminister Roberto Cingolani in Neapel.
© Quelle: imago images/Italy Photo Press
Neapel. Zahlreiche Mitglieder der G 20 wollen im Kampf für den Klimaschutz über die Vereinbarungen des Pariser Abkommens von 2015 hinausgehen. Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani erklärte am Freitag in einer Pressekonferenz, dazu gehörten die USA, die Europäische Union, Japan und Kanada. China, Russland und Indien hätten dagegen einen rascheren Ausstieg aus der Kohlenutzung abgelehnt.
Vereinbarung von Paris vor sechs Jahren
Staats- und Regierungschefs hatten sich vor sechs Jahren in Paris darauf geeinigt, dass die globalen Temperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts um nicht mehr als 2 Grad Celsius und idealerweise um nicht mehr als 1,5 Grad Celsius ansteigen dürfen. Wissenschaftler haben erklärt, dass beide Ziele weit verfehlt werden, wenn nicht drastische Schritte zur Reduzierung der Emissionen unternommen werden.
„Dieses halbe Grad könnte einen enormen Unterschied in Bezug auf die Gletscherschmelze“ und andere mit dem Klimawandel verbundene Phänomene ausmachen, erklärte Cingolani in Neapel. In jedem Fall hätten sich alle G-20-Mitglieder darauf geeinigt, zumindest die Pariser Ziele zu erfüllen. „Es gibt kein Land, das die Pariser Vereinbarungen infrage stellt“, sagte er.
Einige Länder „vorsichtiger“ bei Zielvereinbarung
Die Mehrheit der Länder auf der Konferenz unterstützte nach Angaben des Ministers auch das Ziel, die Nutzung von Kohle schneller zu reduzieren. China, Russland und Indien seien allerdings „vorsichtiger“ bei der Vereinbarung ehrgeizigerer Ziele. „Für diese Länder bedeutet es, ein Wirtschaftsmodell infrage zu stellen“, erklärte Cingolani.
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Kernelemente sind eine europaweite Pflicht zum Kauf von CO₂-Verschmutzungsrechten für Sprit, Heizöl oder Gas.
© Quelle: Reuters
Welche Zusagen die Länder im Kampf gegen den Klimawandel konkret machen, wird sich auf der UN-Klimakonferenz zeigen, die im November in Schottland stattfindet. Die Staats- und Regierungschefs der G-20-Länder bekommen zuvor bei ihrem Treffen in Rom Ende Oktober die Gelegenheit, ihre Streitpunkte zu beseitigen.
Cingolani erklärte, auch das Hochwasser in Deutschland, Belgien und den Niederlanden sei in Neapel zur Sprache gekommen. Alle hätten den Vertretern der betroffenen Länder ihr Mitgefühl ausgesprochen. Solche Naturkatastrophen veränderten das Bewusstsein auch auf politischer Ebene, sagte der Minister.
RND/AP