Topbeamte in Bundesministerien: Nur vier von 133 kommen aus dem Osten
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/5K6X54KB6YJXDU6O5MHZ64TRDA.jpg)
In den Führungspositionen der Bundesministerium dominieren Mitarbeiter aus den alten Bundesländern deutlich. Der Ostbeauftragte der Linken-Fraktion, Matthias Höhn, kritisiert diesen Zustand und fordert gerechtere Leitpunkte in Personalfragen.
© Quelle: Jens Wolf
Berlin. In den Bundesministerien gibt es kaum Abteilungsleiter aus Ostdeutschland. Gerade mal vier von insgesamt 133 Posten waren Ende August mit Beamten besetzt, die in einem der neuen Länder geboren sind, wie das Innenministerium auf Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Matthias Höhn mitteilte.
Demnach findet sich jeweils ein Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt, im Landwirtschaftsministerium, im Familienministerium und im Bildungsministerium. Im Bundeskanzleramt habe es keinen einzigen ostdeutschen Topbeamten gegeben.
Höhn fordert Leitpunkte anzupassen
Matthias Höhn, der Ostbeauftragter der Linken-Fraktion im Bundestag ist, kritisierte: “Auch nach 30 Jahren gehören Ostdeutsche zumeist zu den Rädchen im Getriebe als zu denjenigen, die lenken und entscheiden.” Er forderte, dass eine angemessene Vertretung von benachteiligten Gruppen und Geschlechtergerechtigkeit Leitpunkte der Bundespolitik sein müssten – auch in Personalfragen.
Bei einem Bevölkerungsanteil von 17 Prozent machten Abteilungsleiter aus Ostdeutschland nur einen Anteil von drei Prozent aus. Im Jahr 2018 seien ebenfalls nur vier von 120 Stellen (ohne Kanzleramt) von gebürtigen Ostdeutschen besetzt gewesen, erklärte Höhn.
RND/dpa