Kommentar

Chinas Friedenslied: Bisher nur Worte

Chinas Chefaußenpolitiker Wang Yi am Rednerpult der Münchner Sicherheitskonferenz.

Chinas Chefaußenpolitiker Wang Yi am Rednerpult der Münchner Sicherheitskonferenz.

Es ist, wie es zu erwarten war. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz gibt es nur ein Thema: Russlands Angriff auf die Ukraine und was aus ihm für die Weltpolitik folgt. Der Aggressor selbst ist richtigerweise nicht eingeladen worden. Vertreter des Kreml sollen keine Bühne bekommen für ihre Propaganda. Umso mehr richteten sich in der bayerischen Landeshauptstadt alle Augen und Ohren auf Wang Yi, den Chefaußenpolitiker Chinas. Der stimmte denn auch ein Friedenslied an – ein Friedenslied freilich, das zu schön klang, um wahr zu sein.

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Würde man den Mann aus Peking beim Wort nehmen können, wäre in China wohl mehr als der sprichwörtliche Sack Reis umgefallen. Schließlich sprach er sich für die Achtung der territorialen Integrität von Staaten aus. Diese wird von Russland in der Ukraine brutal verletzt. Zudem ist China derzeit der größte und engste Verbündete Russlands. Würde sich das autoritäre Regime gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stellen, wäre der Krieg wohl bald vorbei.

China ist gegen Einsatz von Atomwaffen

Doch nach jetzigem Stand sind Wang Yis Worte nicht zum Nennwert zu nehmen. Denn in dem gleichen Atemzug attackierte er die USA massiv. Auch klang es nicht so, als würde Taiwan vor einer Aggression Chinas dauerhaft sicher sein können – und das nicht allein wegen der Ein-China-Politik. Immerhin: China hat sich in Person Wang Yis erneut gegen den Einsatz von Atomwaffen gewandt. Das scheint sehr ernst gemeint zu sein und beschränkt Russlands Spielraum.

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Der Tag auf der MSC: „Es geht darum, die Welt zu retten“

Kristina Dunz ist für das RedaktionsNetzwerk Deutschland bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Gut möglich, dass die Mächtigen in dem Riesenreich bei ihrer Kosten-Nutzen-Rechnung irgendwann zu dem Ergebnis kommen: Frieden in der Ukraine ist besser für uns. Noch gibt es darauf aber noch keinerlei belastbaren Hinweise. Bisher gibt es nur Worte.

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