Fridays for Future: An diesen 400 Orten wird heute in Deutschland gestreikt

Eine Demonstrantin der Bewegung Fridays for Future im Juli in Hannover.

Eine Demonstrantin der Bewegung Fridays for Future im Juli in Hannover.

Berlin. Die Bewegung Fridays for Future erfährt immer mehr Unterstützung. Weltweit gehen erneut Hunderttausende Menschen in 129 Staaten für das Klima auf die Straße. Doch ziehen die Aktivisten auch immer radikalere Kräfte an.

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Rechtzeitig zur Sitzung des Klimakabinetts am Freitag, dem 20.09.2019, nehmen wieder Hunderttausende Schüler und Aktivisten an den Fridays-for-Future-Demos teil. Bundesweit sind es etwa 400 Aktionen, bei denen rund 300.000 Teilnehmer erwartet werden. Für Berlin kündigten Vertreter linker Bündnisse an, den Verkehr in der Hauptstadt mit Sitzblockaden zu stoppen. Weltweit sind am Freitag in mehr als 2000 Städten in 129 Staaten Klimastreiks angekündigt.

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„Wir müssen gemeinsam der Politik zeigen, dass es uns ernst ist“, sagt der Vertreter der Berliner Ortsgruppe von Fridays for Future, Quang Paasch. Mit den Protesten wollen sie die Bundespolitik unter Druck setzen. „Seit neun Monaten streiken wir, und in der Regierung tut sich nichts.“

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Am Freitag wollen Vertreter von CDU, CSU und SPD ihre Pläne für den künftigen Klimaschutz vorstellen. Dann soll das sogenannte Klimakabinett Beschlüsse vorlegen, um die Klimaziele Deutschlands verbindlich zu erreichen. Zudem reist am Samstag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum UN-Klimagipfel nach New York. Ihr will das Aktionsbündnis konkrete Forderungen mit auf den Weg geben, um verbindliche Schritte einzuleiten.

Fridays-for-Future-Demos: Wo wird am Freitag, 20.09.2019, in Deutschland gestreikt?

Am Freitag, dem 20.09.2019, finden in zahlreichen deutschen Städten Demos der Fridays-for-Future-Bewegung statt. Wo in Deutschland gestreikt wird und wo in Ihrer Nähe eine Demo stattfindet, können Sie auf dieser interaktiven Karte prüfen:

Fridays for Future: Route der Demo in Berlin bekannt

Wie viele Protestler in der Hauptstadt erwartet werden, ließen die Berliner Organisatoren offen. Klar ist, dass die Fridays-for-Future-Kundgebung um 12 Uhr am Brandenburger Tor mit rund 10.000 Menschen bei der Polizei angemeldet wurde. Rund 22 Bündnisse folgen allein dort dem internationalen Aufruf der Fridays-for-Future-(FFF)-Bewegung. Wo der Demonstrationszug entlanggeht, wollten die Initiatoren zunächst nicht offiziell verkünden. Allerdings veröffentlichte die „Berliner Morgenpost“ die Route der Aktionsbündnisse. Sie verläuft vor allem zwischen Brandenburger Tor, Potsdamer Platz und Alexanderplatz.

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Linkes Bündnis kündigt zivilen Ungehorsam an

In Berlin rät das Aktionsbündnis „Ungehorsam für alle“ Berliner Autofahrern, am Freitag das Auto stehen zu lassen. Mit Sitzblockaden und zivilem Ungehorsam will es gemeinsam mit „Extinction Rebellion“ den Verkehr ab 16 Uhr an mehreren Stellen in der Stadtmitte blockieren. „Wir wählen das Mittel der Blockade, weil wir den Verkehr und das Konsumverhalten lahmlegen und die klassischen Spielregeln durchbrechen wollen“, sagt Hannah Eberl, Sprecherin des Bündnisses.

Zudem sind zwei Critical-Mass-Züge geplant, bei denen die Aktivisten mit Fahrrädern oder zu Fuß den Betrieb auf öffentlichen Plätzen zum Erliegen bringen wollen. Widerspruch kam vom Berliner FDP-Innenpolitiker Marcel Luthe: Der Senat müsse sich an die Seite der Polizei und der Millionen Berliner stelle, „deren Freiheit hier durch ein paar Extremisten gestört werden soll“.

Berliner Grüne: „Wer kann, soll streiken“

Deutschlandweit findet die Fridays-for-Future-Bewegung hingegen jede Menge Zuspruch: Neben Greenpeace, Brot für die Welt oder der Evangelischen Kirche hat auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) Tausende seiner Mitarbeiter freigestellt, damit sie an der Demo teilnehmen können.

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Auch Verdi-Chef Frank Bsirske erklärte, Fridays for Future mache zu Recht Druck auf die Politik. „Dem Klimawandel muss in der Tat viel energischer als bisher begegnet werden. Er bedroht die Menschheit als ganze“, sagte er dem RND. Auch die Berliner Grünen forderten Firmen auf, ihren Angestellten am Freitag ohne Gehaltseinbußen freizugeben, wenn diese am Klimastreik teilnehmen wollen.

Für Deutschland fordert die von Greta Thunberg angestoßene Protestbewegung unter anderem, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase spätestens 2035 unterm Strich auf null sinkt – also 15 Jahre früher als bisher geplant. Der Kohleausstieg soll demnach schon bis 2030 vollzogen und eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien bis 2035 erreicht sein.

Mehr zum Thema: Hier sehen Sie, in welchen Städten Kundgebungen geplant sind.

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