Mehr als 280 Klimastreik-Aktionen in Deutschland

Tausende Menschen in Deutschland haben sich am Freitag am globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ beteiligt.

Frankfurt a.M. Am siebten globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ haben sich am Freitag Tausende Menschen in ganz Deutschland beteiligt. Nach Angaben der Bewegung waren bundesweit mehr als 280 Aktionen unter dem Motto „#AlleFür1Komma5“ und „#NoMoreEmptyPromises“ (Keine leeren Versprechungen mehr) geplant. Wegen der Corona-Pandemie war die Zahl der Teilnehmer vielerorts beschränkt. Viele der Kundgebungen wurden per Stream ins Internet übertragen.

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In Köln gingen rund 2.500 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße. Die Proteste verteilten sich wegen der Corona-Hygieneregeln auf sechs verschiedene Standorte in der Innenstadt. Dabei blockierten Aktivisten der Gruppe „Zukunft statt Auto“ die Rheinuferstraße und forderten autofreie Innenstädte.

Berlin: „Bootsdemo“ auf der Spree

In Berlin waren unter anderem eine „Bootsdemo“ auf der Spree und eine Kunstaktion auf der Oberbaumbrücke geplant. Zudem sollte es mehrere Fahrraddemonstrationen geben. In München wollten sich Klimaschützer im Olympiapark zur einer Demonstration versammeln. Dazu waren maximal 100 Teilnehmer zugelassen.

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Das Motto „#AlleFür1Komma5“ mahnt die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens von 2015 an. Der Vertrag setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Auch die Kirchen hatten zu dem Klimastreik aufgerufen. „Wir wissen seit Langem, dass wir etwas gegen den Klimawandel und für die Bewahrung der Schöpfung tun müssen“, erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein: „Er betrifft uns alle, aber ganz besonders den Globalen Süden.“

Umweltorganisationen zeigen sich solidarisch

Zahlreiche Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen bekundeten am Freitag zudem ihre Unterstützung und Solidarität mit dem „globalen Klimastreik“. Mehrere Verbände, darunter der Bundesverband Bürgerinitiative Umweltschutz (BBU), forderten die Parteien in Deutschland auf, den Protest der Aktivisten im Bundestagswahljahr 2021 ernst zu nehmen. „Die nächsten vier Jahre sind entscheidend, um das Schlimmste nochabzuwenden. Schon heute ist die Klimakrise für so vieleMenschen weltweit und besonders im Globalen Südenlebensbedrohlich“, posteten Umweltverbände als Appell auf ihren Seiten.

Die Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin, wies auf die doppelte Belastung der Menschen in Zeiten der Pandemie hin: Während die Corona-Krise soziale und wirtschaftliche Folgen mit sich bringe, würden Naturkatastrophen und die globale Erderwärmung die Welt zusätzlich belasten, schrieb Pruin in einer Stellungnahme. Die Klimafrage sei eine „zentrale Gerechtigkeitsfrage“, sie verschärfe „schon jetzt Hunger, Armut und Konflikte im Globalen Süden“.

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Auch Konzernchefs in ganz Europa nahmen Bezug auf Fridays for Future und forderten Investitionen in CO2-arme Technologien. Zehn europäische Topmanager aus dem Energie- und Mobilitätssektor präsentierten am Freitag ein gemeinsames Positionspapier,in dem sie einen sektorübergreifenden CO2-Preis und einen ambitionierten Ausstieg aus der Kohleverstromung fordern. Der sogenannten CEO-Allianz gehören unter anderen die Vorstandschefs von Eon, Iberdrola, SAP und Volkswagen an. Bis 2030 wollen sie nach eigenen Angaben 100 Milliarden Euro in die klimafreundliche Umstellung ihrer Konzerne investieren.

Ende September vergangenen Jahres waren Anhänger der Bewegung erstmals nach monatelanger Corona-Pause wieder auf die Straße gegangen. In Deutschland beteiligten sich Zehntausende Menschen am sechsten globalen Klimastreik unter dem Motto „Kein Grad weiter!“.

RND/epd/dpa

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