Freies Deutschland, trauriges Belarus

Ein Wegweiser „Strand“ hängt in einem Fenster einer kleiner Pension in der Altstadt von Warnemünde.

Ein Wegweiser „Strand“ hängt in einem Fenster einer kleiner Pension in der Altstadt von Warnemünde.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

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jeden Morgen veröffentlichen wir eine Meldung der aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts. Und jeden Morgen fragen wir uns, wie wir sie einordnen sollen. Gestern fragte meine Kollegin, ob es okay wäre, „Corona-Zahlen im freien Fall“ in die Überschrift zu nehmen.

Nein, „im freien Fall“ sind die Zahlen nicht. Aber sie sinken weiter, und zwar deutlich. Landauf, landab zeigt der Trend fast überall in die gleiche Richtung: Acht Bundesländer haben gestern eine Inzidenz von unter 35 ausgewiesen. Nur noch ein Bundesland hat eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz als 50.

Die Zeichen stehen also auf Freiheit. Und weil heute auch noch vielerorts die Sonne scheinen soll, ist dies das freieste Wochenende seit Monaten. An weniger Orten gilt Maskenpflicht, mehr Gastronomie hat offen, auch Reisen sind mit weniger Regeln und Risiken verbunden. Deutschland geht wieder aus.

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Für den Einzelnen oder die Einzelne ist das eine ausschließlich gute Nachricht: Es wird wieder normal. Im Größeren stellen sich aber viele Fragen. Wie zum Beispiel sollen sich Urlaubsorte wappnen, die sich nun über jeden Gast freuen – aber nicht unendlich viel Platz haben? Konzepte gibt es genug, von der Strandampel bis zur Kontakt-App. Nun kommt es darauf an, sie klug einzusetzen. Sonst schwemmt die nächste Corona-Welle doch noch einmal die Freiheit weg.

Keine Freiheit in Belarus

Uns haben die Folgen eines Virus Teile unserer Freiheit geraubt – in Belarus ist es ein skrupelloser Machthaber, der die Menschen unterdrückt. Dabei sah es im vergangenen Sommer so aus, als wäre eine Wende möglich. Hunderttausende demonstrierten gegen Lukaschenko. Der hat zuletzt Stärke gezeigt und einen Oppositionellen festgenommen, nachdem er eine Passagiermaschine zur Landung gebracht hatte.

Viele der Demonstrierenden aus Minsk, aus Brest und Homel sitzen mittlerweile im Gefängnis oder sind ins Exil gegangen. Emendörfer hat sich umgeschaut, wie es einigen von ihnen heute geht. Die Regimegegner beschreiben ihr Land mit düsteren Metaphern: Wie die letzten Dinosaurier kämpften die Lukaschenko-Leute gegen den Wandel. Die Stimmung im Land erinnert einige an stalinistische Zeiten.

Was also kann „der Westen“ tun, um die Freiheit in Belarus zu fördern? Zunächst hatte die EU Sanktionen verhängt, nun haben auch die USA angekündigt, Schritte gegen belarussische Unternehmen einzuleiten. Aus Sicht von Emendörfer ist klar, wie das belarussische Regime darauf reagieren wird: „Lukaschenko bleibt nichts anderes übrig, als sich immer mehr bei Putin anzudienen“, schreibt er in seinem Kommentar. Mit einer 500-Millionen-Dollar-Geldspritze aus Moskau für Minsk ist ein weiterer Schritt Richtung absoluter Abhängigkeit gemacht.

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Die Pandemie neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit, sich wieder anderen wichtigen Themen zu widmen.

 

Zitat des Tages

Meine Familie ist hier, meine Eltern, meine Kinder. Das ist das Schönste.

Thomas Tuchel,

Cheftrainer Chelsea FC nach dem Gewinn des Champions-League-Finales

Der Moment des Sieges: Thomas Tuchel jubelt mit seinen Spielern.

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Leseempfehlungen

Viel Holz: In Deutschland wurden noch niemals zuvor so viele Bäume geschlagen wie in den vergangenen Jahren. Doch trotz der Rekordzahlen wird hierzulande ausgerechnet das Holz knapp. Die Folgen bekommen Industrie, Handel, Handwerk und Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit kräftig zu spüren, wie Sebastian Hoff schreibt.

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Viel Strom: Die deutsche Automobil­industrie arbeitet daran, ihren Rückstand bei den Zukunfts­technologien aufzuholen. Volkswagen hat jetzt den Fahrplan herausgegeben, wie und wann man mit autonom fahrenden Shuttles in den internationalen Wettbewerb einsteigen will. Ab 2025 wollen sich die Wolfsburger ins Getümmel der Metropolen stürzen – mit Robotertaxis ohne Fahrer oder Fahrerin, berichtet Gerd Piper.

 

Aus unserem Netzwerk: Gerupfte „Störche“

Das war eindeutig. Der 1. FC Köln bleibt in der Fußball-Bundesliga. Im Relegations­rückspiel haben die „Geißböcke“ die „Störche“ aus Kiel einfach überlaufen und mit einem 1:5 aus dem eigenen Stadion geschossen. Unsere Kollegen und Kolleginnen der „Kieler Nachrichten“ waren dabei. Sie berichten von großer Enttäuschung und davon, warum die Mannschaft trotzdem gefeiert wurde.

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Beim Relegations­rückspiel gegen Köln waren erstmals wieder Fans im Stadion zugelassen.

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Wer heute wichtig wird

Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) und Kommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth) ermitteln heute Abend von 20.15 Uhr an zum ersten Mal im „Polizeiruf 110“. Die Krimireihe gibt es nun seit 50 Jahren.

Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) und Kommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth) ermitteln heute Abend von 20.15 Uhr an zum ersten Mal im „Polizeiruf 110“. Die Krimireihe gibt es nun seit 50 Jahren.

 

Der Podcast des Tages: Geyer & Niesman

Geyer & Niesmann diskutieren mit Maria Fiedler über die politischen Themen der Woche: Weidels Sieg, Habecks Patzer und Lukaschenkos Tabubruch.

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„Der Tag“ als Podcast

Die News zum Hören

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Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag,

Ihr Christian Palm

 

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