Sportausschussvorsitzender Ullrich fordert: IOC soll Olympia Grenzen aufzeigen

Von der Loipe in den Bundestag: Sportausschussvorsitzender und Olympiasieger Frank Ullrich (SPD) fordert mehr Bescheidenheit vom IOC.

Von der Loipe in den Bundestag: Sportausschussvorsitzender und Olympiasieger Frank Ullrich (SPD) fordert mehr Bescheidenheit vom IOC.

Berlin. Der Sportausschuss­vorsitzende des Bundestags, Frank Ullrich (SPD), hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgefordert, Olympische Spiele wieder mit mehr Demut und Bescheidenheit zu verwirklichen. Zum Beginn der Winterspiele in Peking sagte Ullrich dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND): „Das IOC sollte sich darauf fokussieren, die Spiele nachhaltiger zu gestalten und die olympische Idee glaubwürdig zu verbreiten.“

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Die Zukunfts­aufgabe des IOC bestehe darin, „Grenzen aufzuzeigen, wie groß die Spiele sein dürfen und sollen“. Verbände, Institutionen und Regierungen seien weltweit in der Pflicht, sich daran zu beteiligen, „dass die Probleme von heute mit dem Denken von morgen gelöst werden können“.

Die Olympischen Spiele seien zu wenig nachhaltig und zu wenig effizient. „Jede Sport­veranstaltung hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Aus diesem Grund gilt, Groß­veranstaltungen nicht auf großem Fuß auszutragen“, sagte der ehemalige Biathlet, der 1980 in Lake Placid olympisches Gold gewonnen hatte. Aus seiner Sicht sei es „unabdingbar, die Lücke zwischen klima­freundlichen und klima­neutralen Spielen endlich zu lösen“.

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Dazu könnten auch Spiele in Deutschland beitragen. „Ich bin überzeugt davon, dass Olympische Spiele in Deutschland eine große Chance bieten werden, der Welt zu zeigen, dass Sport­groß­veranstaltungen und Umweltschutz vereinbar sind“, sagte Ullrich. Seiner Ansicht nach bringt Deutschland alles mit, um zwischen 2030 und 2040 moderne und klimagerechte Spiele auszutragen.

Sportler sollen in den Fokus rücken

Ullrich pochte darauf, die Sportler und Sportlerinnen wieder mehr in den Fokus zu rücken. „Die Olympischen Spiele gehören den Athleten und Athletinnen.“ Genau aus diesem Grund sei es wichtig, dass das IOC hinter ihnen stehe und sie in schwierigen Situationen schütze.

Einen sportlichen Boykott der Spiele lehnte er ab. Er selbst wäre trotz der umstrittenen Menschen­rechts­lage als Sportler auch nach Peking gereist. „Jahr für Jahr trainiert man darauf hin, seinen olympischen Traum zu verwirklichen. Jede Karriere ist endlich“, sagte Ullrich. Aber Kritik an Missständen sei nötig.

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In seiner Funktion als Sportausschuss­vorsitzender will sich Ullrich auch für eine höhere Wert­schätzung der Athletinnen und Athleten einsetzen, „sei es in Form von einer gerechten Prämienerhöhung mit Augenmaß oder zusätzlichen Renten­punkten“. Genaue Pläne habe der Ausschuss aber noch nicht.

Demnach dürfte sich für die Medaillen­gewinner und -gewinnerinnen bei diesen Olympischen Spielen noch nichts ändern. Derzeit zahlt die Deutsche Sporthilfe 20.000 Euro für einen Olympiasieg, 15.000 Euro für eine Silber- und 10.000 Euro für eine Bronzemedaille. In anderen Ländern erhalten Athleten und Athletinnen deutlich mehr.

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