Franco A. - darum ist der Fall so spektakulär
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Die Stiefel von Bundeswehrsoldaten.
© Quelle: Patrick Seeger/dpa
Berlin. Der Fall des Oberleutnants Franco A. ist in vielerlei Hinsicht spektakulär. Die Biografie des Offiziers einer deutsch-französischen Brigade im elsässischen Illkirch bei Straßburg zählt zu den außergewöhnlichsten in der Geschichte der Bundeswehr.
Dass es einem Elitesoldaten der Bundeswehr überhaupt gelingen kann, unter falschem Namen als angeblich syrischer Flüchtling eine Aufenthaltsgenehmigung zu erschleichen, ohne dass ihm deutsche Behörden auf die Schliche kommen, ist allein schon abenteuerlich.
Dass Franco A. unter dieser falschen Identität nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft anschließend offenbar plante, rechtsextremistisch motivierte Anschläge zu verüben, macht die Akte des Offiziers aus Offenbach einzigartig.
Der Fall Franco A. ist aber noch mehr. Er gibt Einblick in ein rechtsextremistisches Terrornetzwerk, das sich tief in die Bundeswehr hineingefressen hat und womöglich auf Unterstützer aus Polizei, Justiz und Geheimdiensten zählen kann.
Über verschlüsselte Chats steht Franco A. in Verbindung mit Gleichgesinnten in ganz Deutschland. Das mutmaßliche Ziel: Der Umsturz des demokratischen Systems am „Tag X“ – und das massenhafte Liquidieren von Politikern, Künstlern und Journalisten, deren Namen und Anschriften auf „Feindeslisten“ gesammelt werden.