Offener Brief an Kanzlerin: Altenahr braucht Sonderbeauftragten
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/EXCTE5VETZDCZI4ZSPFWIRDCWM.jpg)
Die Flutkatastrophe hat in Altenahr Schäden unfassbaren Ausmaßes hinterlassen.
© Quelle: imago images/Eibner
In einem offenen Brief hat sich die Verbandsgemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewandt. Neben einer Schilderung der schwierigen Zustände vor Ort enthält der Brief auch einen Zehn-Punkte-Plan.
Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Focus Online“ und der Südwestrundfunk übereinstimmend berichten, schildern die Ortsbürgermeister und die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, in dem Brief Eindrücke einer vollständig zerstörten Infrastruktur: „Das Ausmaß der Verwüstung im Ahrtal ist immer noch unbegreiflich und wegen der im oft engen Tal konzentrierten Wohngebiete und Infrastruktur außerordentlich komplex.“
Hilfen werden nicht ausreichen
In dem Brief heißt es, dass die bisherigen Hilfen nicht ansatzweise ausreichen werden. Gleichzeitig werden in dem Brief die Spendenbereitschaft und die Hilfen durch Bund und Land gewürdigt. Die Unterzeichnenden fordern einen Sonderbeauftragten der Bundesregierung „mit sehr weitgehenden Kompetenzen“ für den Wiederaufbau des Ahrtals, zudem müssten kurzfristige Perspektiven für Strom, Wasser, Abwasser und Heizung geschaffen sowie der schnelle Wiederaufbau von Brücken, Straßen und Schienen gesichert werden.
Elementarschutzversicherung für alle
Neben einer Reaktivierung von Krankenhäusern und Kitas sowie einem differenzierteren Frühwarnsystem für zukünftige Hochwasser fordern die Bürgermeister auch eine erschwingliche Elementarschutzversicherung für alle.
Auch eine Unterstützung des Tourismus in der Region sei wichtig. Zuletzt zeigen sich die Unterzeichner dankbar für die Begleitung durch Seelsorger vor Ort.
„Nahezu alle im Ahrtal sind schwer traumatisiert, viele haben Angehörige, Nachbarn, Freunde verloren oder Schreckliches mit ansehen müssen. Ein Programm zur Traumabewältigung muss her. Die schrecklichen Bilder werden uns bis ans Lebensende begleiten“, heißt es in dem Schreiben.
RND/ag