Verkaufsverbot zu Silvester: Feuerwerksbranche sieht ihre Existenz bedroht
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Ein Mitarbeiter von Weco, Hersteller von Feuerwerk, hält in einem Lagerraum Silvesterraketen. Nach einem Beschluss von Bund und Ländern vom Sonntag wird zudem der Verkauf von Feuerwerk vor Silvester grundsätzlich verboten.
© Quelle: Christophe Gateau/dpa
Berlin. Das Verkaufsverbot von Feuerwerk zu Silvester wegen des Lockdowns stürzt die Hersteller von Böllern und Raketen nach eigenen Angaben in eine schwere Krise. Im Zweifel drohe die Insolvenz des gesamten Wirtschaftszweigs, erklärte Thomas Schreiber, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der pyrotechnischen Industrie (VPI), am Sonntag.
Böllerverbot an Silvester?
Silvester könnte dieses Jahr sehr ruhig werden: ganz ohne Böllerei und Feuerwerk.
© Quelle: dpa
Der Verband fordert einen vollen Ausgleich für die Umsatzverluste im dreistelligen Millionenbereich. Da die Branche 95 Prozent ihrer Jahreserlöse im Dezember erwirtschafte, befürchteten Verbandsjuristen, dass Unternehmen bei den Überbrückungshilfen leer ausgehen. „Wir brauchen gesonderte Hilfsgelder, um die 3000 Einzelexistenzen in der Branche zu sichern“, erklärte Schreiber.
Nach der Entscheidung von Bund und Ländern, Feuerwerk zunächst nicht verbieten zu wollen, hätten die Firmen mit ihren Hauptauslieferungen begonnen. Nun stehe der Einzelhandel vor dem Problem, was mit den Waren geschehen solle. Da Feuerwerk ein Kommissionsgeschäft sei, müsse der Schaden von der pyrotechnischen Industrie getragen werden.
Branche verzeichnete zuletzt Jahresumsatz von 130 Millionen Euro
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche nach Verbandsangaben rund 130 Millionen Euro Umsatz. Ein Teil davon ist schon weggebrochen, weil es 2020 kaum Bühnen- oder Großfeuerwerke für Veranstaltungen gab.
Als Teil des Lockwowns gegen die Corona-Pandemie hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Sonntag den Verkauf von Feuerwerk vor Silvester grundsätzlich verboten.
RND/dpa