Pflegerat offen für „verpflichtendes soziales Gesellschaftsjahr“ für Schulabgänger
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Ein Krankenpfleger schiebt in einer Klinik ein Krankenbett durch den Flur. (Symbolbild)
© Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa
Hannover/Berlin. Angesichts der aktuellen Fachkräfteproblematik in den Sozial- und Pflegeberufen kann sich der Deutsche Pflegerat (DPR) ein „verpflichtendes soziales Gesellschaftsjahr“ für alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger in Deutschland vorstellen.
„Das würde den so wichtigen Berufen in den Bereichen Gesundheit und Soziales mehr Aufmerksamkeit geben – umso besser, wenn wir damit auch einen neuen Weg finden, künftig junge Menschen für diese Berufszweige zu gewinnen“, sagte Präsidentin Christine Vogler dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Das kann Deutschland nicht schaden, sondern nur guttun.“
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Pflegeratchefin hofft auf Zivildiensteffekt
Vogler berichtete aus eigener Erfahrung, dass unter anderem viele junge Männer in der Vergangenheit nur wegen ihres Zivildienstes ihre berufliche Laufbahn in der Pflege eingeschlagen hätten. Einen ähnlichen Effekt verspricht sich die DPR-Präsidentin von einem Gesellschaftsjahr. „So können Menschen für den Beruf begeistert werden, die vorher gesagt hätten: Das versuche ich gar nicht erst.“
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Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler.
© Quelle: Gudrun Arndt
Zuletzt hatte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wegen des Fachkräftemangels vor dem Zusammenbruch des Pflegesystems gewarnt. Man gehe insgesamt von 200.000 fehlenden Vollzeitkräften aus.
„Müssen als Gesellschaft wieder zusammenrücken“
Zwar würden die jungen Menschen während des Gesellschaftsjahres keine „professionelle Entlastung“ bringen oder die pflegerische Versorgung sichern, so Vogler, aber „sie können mit anpacken, lernen und darüber auch eine wichtige Rolle übernehmen, um das Sozialgefüge der Gesellschaft wieder stückweise zu kitten“. Dieses sei in den vergangenen Jahren zunehmend aus den Augen verloren worden, wie sie betonte.
Ihr Appell: „Wir müssen als Gesellschaft wieder zusammenrücken und lernen, dass wir uns im Sozialsystem wieder verstärkt den Kranken, den Kindern und Schwachen widmen müssen.“ Das zeige nicht zuletzt die aktuelle Situation in den Kliniken.