Junger Mann schwer verletzt

Explosion im Norden Israels: Netanjahu verkürzt Berlin-Besuch

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, im israelischen Parlament.

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, im israelischen Parlament.

Berlin/Tel Aviv. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verkürzt seinen Besuch in Berlin. Statt wie ursprünglich geplant am Freitagmorgen werde er bereits am Donnerstagabend abreisen, erklärte die israelische Botschaft in Berlin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ein Grund wurde nicht genannt.

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Junger Mann durch Sprengsatz schwer verletzt

Nach israelischen Medienberichten soll ein Sicherheitsvorfall am Montag im Norden Israels der Hintergrund sein. Über genauere Details einer Bombenexplosion in der Nähe von Megiddo war eine Nachrichtensperre verhängt worden. Netanjahu ist am Mittwoch nach Deutschland gereist.

Was über den Vorfall am Montag bekannt ist: Ein junger Mann aus dem arabischen Dorf Salem wurde bei der Explosion am Montag schwer verletzt. Behörden gingen von einem möglichen Terroranschlag aus. Den Medienberichten zufolge erlitt er durch Bombensplitter Verletzungen am ganzen Körper. Die Bombe sei am Rande einer Verkehrsstraße versteckt worden und dort detoniert, hieß es.

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Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete, möglicherweise handele es sich um eine Art von Sprengsatz, wie er früher gegen israelische Soldaten in Südlibanon eingesetzt worden sei. Die israelische Armee hatte sich im Jahr 2000 aus der sogenannten Sicherheitszone zurückgezogen.

Abreise Netanjahus von Protesten begleitet

Nach offiziellen Angaben hielt Netanjahu am Mittwochnachmittag eine Sicherheitsberatung mit Verteidigungsminister Joav Galant ab. Netanjahu sei in den letzten Tagen gemeinsam mit der Militärspitze über „Sicherheitsentwicklungen“ informiert worden und verfolge diese. Netanjahu trifft am Donnerstag in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Wir werden es ihm nicht erlauben, den Traum vieler Generationen zu zerstören und den Staat Israel in eine Diktatur zu verwandeln“

Veranstalter der Proteste

Vor der Abreise des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Deutschland ist es am Mittwoch am internationalen Flughafen bei Tel Aviv erneut zu Protesten gekommen. Demonstranten störten mit ihren Autos den Verkehr auf zentralen Anfahrtsstraßen, um ihren Widerstand gegen die kontroverse Justizreform im Land zu zeigen.

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„Netanjahu wird uns an jeder Ecke, auf jedem Flug oder jeder Konferenz treffen“ hieß es in einer Mitteilung der Veranstalter. „Wir werden es ihm nicht erlauben, den Traum vieler Generationen zu zerstören und den Staat Israel in eine Diktatur zu verwandeln.“

Erneute Proteste gegen geplante Justizreform in Israel

Die Demonstrierenden forderten die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf, das umstrittene Vorhaben aufzugeben.

Netanjahus rechts-religiöse Regierung will die Reform bis Ende des Monats im Schnellverfahren durchsetzen. Kernelemente wurden bereits in erster Lesung im Parlament gebilligt. Ziel der Reform ist die gezielte Schwächung der unabhängigen Justiz. Kritiker sehen dadurch die Gewaltenteilung als Pfeiler der Demokratie in Gefahr.

Elite-Einheit beteiligt sich mit „Operation Benjamin“

Seit mehr als zwei Monaten gibt es massive Proteste gegen die Justizreform, Bemühungen um einen Kompromiss waren aber bisher erfolglos. Es mehren sich die Warnungen, Israel steuere auf eine gefährliche Staatskrise hin.

Demonstranten störten mit ihren Autos den Verkehr auf zentralen Anfahrtsstraßen, um ihren Widerstand gegen die kontroverse Justizreform im Land zu zeigen.

Demonstranten störten mit ihren Autos den Verkehr auf zentralen Anfahrtsstraßen, um ihren Widerstand gegen die kontroverse Justizreform im Land zu zeigen.

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An den Protesten am Flughafen waren auch Veteranen der Elite-Einheit Sajeret Matkal beteiligt, in der auch der heute 73-jährige Netanjahu gedient hatte. Netanjahus älterer Bruder Jonatan war 1976 bei einem Rettungseinsatz der Einheit auf dem Flughafen Entebbe in Uganda getötet worden. Der Einsatz ist deshalb als „Operation Jonatan“ bekannt.

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Das Team hatte damals unter seinem Kommando israelische Passagiere eines entführen Air-France-Flugzeugs gerettet. In Anlehnung daran nannten die Veteranen ihren Protest „Operation Benjamin“. Man müsse Netanjahu von seinen „Entführern“ befreien, sagten sie mit Blick auf die radikalen Koalitionspartner des Ministerpräsidenten.

Auch in Berlin wird während des Besuchs des israelischen Ministerpräsidenten mit Demonstrationen gerechnet.

RND/dpa

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