Korruptionsskandal im EU-Parlament: Belgische Sozialdemokraten laden Abgeordneten vor
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Die Flaggen der europäischen Mitgliedsstaaten wehen vor dem Gebäude des Europäischen Parlaments in Strasbourg.
© Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa
Brüssel. Die Sozialistische Partei (PS) Belgiens hat ihren Europaabgeordneten Marc Tarabella in Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal im Europaparlament vor ein parteiinternes Gremium zitiert. „Nach Presseberichten hat die föderale Überwachungskommission der PS am Sonntag entschieden, Marc Tarabella unverzüglich vorzuladen“, schrieb die Partei am Sonntag auf Twitter. Der Europaabgeordnete werde in den kommenden Tagen angehört.
Die belgische Staatsanwaltschaft hatte zuvor mitgeteilt, dass in dem Korruptionskomplex um das Europaparlament am Samstagabend das Haus eines weiteren Abgeordneten durchsucht worden sei, jedoch keinen Namen genannt. Medienberichten zufolge handelt es sich um Tarabella.
Nach Angaben eines Sprechers von Parlamentspräsidentin Roberta Metsola kehrte die Politikerin am Samstagabend aus ihrem Heimatland Malta nach Brüssel zurück, um bei der Durchsuchung anwesend zu sein. Dies erfordere die belgische Verfassung, wenn es um einen Abgeordneten mit belgischer Staatsangehörigkeit gehe.
Sechs Personen festgenommen
Seit Freitag haben belgische Ermittler sechs Personen festgenommen - unter ihnen Vize-Parlamentspräsidentin Eva Kaili. Gegen vier Personen wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Sonntag Haftbefehl erlassen, unter ihnen Medienberichten zufolge auch Kaili. „Sie werden der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäsche und der Korruption beschuldigt“, hieß es.
Der belgische Abgeordnete Tarabella sagte der Nachrichtenagentur Belga: „Ich habe absolut nichts zu verbergen und werde alle Fragen beantworten.“ Die Justiz mache nur ihre Arbeit, was er völlig normal finde.
RND/dpa