EU-Kommission erwägt Klage gegen Astrazeneca wegen Lieferrückstands

Leere Glasfläschchen des britischen Impfstoffs von Astrazeneca liegen auf einem Haufen. Bei der weltweiten Produktion von Corona-Impfstoffen ist die Schwelle von einer Milliarde Dosen geschafft.

Leere Glasfläschchen des britischen Impfstoffs von Astrazeneca liegen auf einem Haufen.

Brüssel. Die EU-Kommission erwägt eine Klage gegen den Hersteller Astrazeneca, weil er zugesagte Lieferungen von Corona-Impfstoff an die Europäische Union einseitig drastisch gekürzt hat. Dies bestätigten Kommissionskreise am Donnerstag. Alle Optionen würden vorbereitet, hieß es. Die EU-Staaten müssten einer Klage zustimmen.

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Zuvor hatte das Portal „Politico“ berichtet, die Kommission habe den EU-Staaten die Vorbereitung einer solchen Klage angekündigt. Diplomaten bestätigten, dass dies in einer Sitzung der EU-Botschafter am Mittwoch Thema war. Die Mitgliedsstaaten wollten bis Ende der Woche prüfen, ob geklagt werden soll.

Der britisch-schwedische Hersteller hatte den EU-Staaten zugesagt, im ersten Quartal 120 Millionen Impfdosen zu liefern. Tatsächlich waren es aber nur 30 Millionen. Die Kommission hatte wegen der Lieferrückstände bereits ein Schlichtungsverfahren mit dem Unternehmen eingeleitet. Eine Klage wäre der nächste Schritt.

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EU zieht Option auf weitere 100 Millionen Impfdosen nicht

Eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen, die Bestandteil des Rahmenvertrags vom August 2020 mit Astrazeneca ist, wird die EU nicht ziehen. Die Frist dafür sei abgelaufen, sagte ein Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel. Hauptanliegen der Kommission sei, die bereits fest bestellten 300 Millionen Impfdosen von dem Hersteller zu bekommen.

Inzwischen wird der Impfstoff von Astrazeneca in vielen EU-Staaten nur noch eingeschränkt verwendet, weil er in Verbindung mit sehr seltenen Fällen von Hirnvenenthrombosen gebracht wird. Er ist von der EU-Arzneimittelbehörde EMA aber weiter uneingeschränkt freigegeben.

RND/dpa

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