Wurde sie vom israelischen Militär erschossen?

Recherche zu Tod von Journalistin im Westjordanland belastet Israel

Ein Künstler malt ein Wandgemälde für die getötete Reporterin Schirin Abu Akle in Gaza-Stadt.

Ein Künstler malt ein Wandgemälde für die getötete Reporterin Schirin Abu Akle in Gaza-Stadt.

Jerusalem. Nach dem Tod der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akle im Westjordanland gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass sie durch eine Kugel eines israelischen Soldaten ums Leben kam.

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Die Investigativgruppe Bellingcat veröffentlichte am Wochenende das vorläufige Ergebnis einer Analyse von Video- und Audio-Dateien aus sozialen Medien, die diesen Schluss nahelegen. Zwar seien sowohl bewaffnete Palästinenser als auch israelische Soldaten in der Gegend gewesen, doch die vorliegenden Beweise unterstützten Aussagen von Augenzeugen, wonach die Reporterin von einem israelischen Schuss getroffen worden sei, hieß es von Bellingcat.

Al-Jazeera-Reporterin im Westjordanland erschossen

Eine Reporterin des katarischen Nachrichtensenders Al-Jazeera ist am Mittwoch im Westjordanland in Israel getötet worden.

Der Hauptverantwortliche für die Untersuchung, Giancarlo Fiorella, sagte, dass man ohne Beweise wie die tödliche Gewehrkugel oder die verwendeten Waffen nicht hundertprozentig sicher sein könne, aber nach allem, was man vorliegen habe, hätten israelische Soldaten die klarste Schusslinie auf Abu Akle gehabt.

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Auch das israelische Militär untersucht, wer den tödlichen Schuss am vergangenen Mittwoch in Dschenin abgegeben hat. Abu Akle hatte dort über eine israelische Razzia berichtet, bei der es zu einem Feuergefecht mit Palästinensern kam. Gemeinsame Ermittlungen mit Israel lehnten die Palästinenser ab und weigerten sich auch, die Kugel zu übergeben, die die Journalistin tötete. Menschenrechtsorganisationen wie B‘Tselem und Gruppen wie Bellingcat treiben eigene Ermittlungen voran.

Eine eigene Untersuchung der israelischen Polizei gibt es auch zu der von Gewalt überschatteten Beerdigung der Reporterin am Freitag. Sicherheitskräfte hatten Trauergäste mit Schlagstöcken attackiert, die Sargträger ließen dadurch beinahe den Sarg fallen.

In den israelischen Zeitungen gab es am Sonntag scharfe Kritik an der Polizei. „Das war eine der extremsten sichtbaren Bekundungen der Besatzung und der Erniedrigung, die die Palästinenser erleben“, schrieb etwa Nir Hasson in der Zeitung „Haaretz“.

RND/AP

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