Eroberungsserie der Taliban hält an: Schlüsselbezirk fällt an Islamisten
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Taliban-Einheiten nehmen die afghanische Armee ins Visier.
© Quelle: Dpa
Kabul. Die militant-islamistischen Taliban-Rebellen haben einen wichtigen Bezirk in der nordafghanischen Provinz Kundus erobert. Bei Kämpfen, die von Sonntagabend bis Montagmittag dauerten, hätten sie die Verwaltungszentralen des Bezirks Imam Sahib eingenommen, sagte der örtliche Polizeisprecher Inamuddin Rahmani. Die Rebellen befänden sich damit noch etwa einen Kilometer vor der Provinzhauptstadt Kundus, seien aber noch nicht in die Stadt eingedrungen.
Rahmani sagte, Polizei und Armee hätten vergeblich Widerstand geleistet. Wie viele Verluste sie und die Taliban gehabt haben, könne er nicht sagen. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bestätigte die Einnahme des Bezirks und sagte, viele Soldaten hätten sich ergeben.
Biden trifft Ghani
Die Taliban verhandeln zwar mit der Regierung über einen Frieden, doch die Gespräche in Katar stocken und die Taliban haben seit dem Beginn des endgültigen Abzugs der US-Truppen Dutzende Bezirke erobert, darunter auch mehrere in Kundus. In der Provinz war früher auch die Bundeswehr stationiert. Imam Sahib ist strategisch wichtig, weil es an der Grenze zu Tadschikistan und einer wichtigen Nachschublinie liegt. Die Taliban betonen zwar ihre Verhandlungsbereitschaft, doch Beobachter sagten, sie versuchten ihre militärischen Erfolge auszuweiten, um ihre Verhandlungsposition zu stärken.
Die USA hoffen auf einen Friedensvertrag vor dem Ende des Abzugs am 11. September oder zumindest auf begründete Aussichten auf ein Abkommen. Das Weiße Haus kündigte an, Präsident Joe Biden werde am Freitag seinen afghanischen Kollegen Aschraf Ghani und den Chef des Rates für nationale Versöhnung, Abdullah Abdullah, treffen.
RND/AP