"Mal über den Schatten springen"

Gegen Energiekrise: Kretschmann wirbt für zweijähriges Tempolimit

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), nimmt am Nachhaltigkeitsgipfel der Süddeutschen Zeitung teil.

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), nimmt am Nachhaltigkeitsgipfel der Süddeutschen Zeitung teil.

München. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat angesichts der drohenden Energiekrise und der hohen Kosten für Sprit ein Tempolimit gefordert. „Das hätte unmittelbar Wirkungen, das ist sofort einsparend“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung der „Süddeutschen Zeitung“ in München. „Da mal über den Schatten zu springen, wenigstens für zwei Jahre, wäre mal eine Diskussion wert“, sagte er an die Adresse des Koalitionspartners FDP im Bund, der sich gegen ein Tempolimit sperrt. „Wir Grünen springen ja wirklich jede Woche über irgendwelche ideologische Schatten. Das kann ich bei anderen Parteien noch nicht so feststellen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Energiekrise: ADAC ruft zum Spritsparen auf
Die Corona-Ruhe auf den Autobahnen hat nicht lange angehalten. Schon im zweiten Corona-Jahr gab es wieder deutlich mehr Staus als noch 2020. Nur eine norddeutsche Region hatte weniger, wie der ADAC weiß.

Der ADAC ruft angesichts des Ukraine-Kriegs zum Spritsparen und sogar zum Verzicht auf einzelne Fahrten auf.

Söder widerspricht: Fokus auf Atomkraftwerke

Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) widersprach seinem grünen Kollegen bei der „SZ“-Veranstaltung: „Das Tempolimit erzeugt überhaupt keinen Strom.“ Das sei keine Lösung für die drohenden Risiken im kommenden Winter. Er sprach sich erneut für längere Laufzeiten der Atomkraftwerke aus, die eigentlich am Jahresende stillgelegt werden sollen. Angesichts der drohenden Gasknappheit wegen des Ukraine-Kriegs müssten alle Möglichkeiten genutzt werden gegenzusteuern. Kretschmann stellte sich aus Sicherheitsgründen gegen längere Laufzeiten: „Ich denke nicht mehr darüber nach.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Verringerte Geschwindigkeit laut UBA gute Möglichkeit

Das Umweltbundesamt (UBA) hatte vor drei Monaten verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um deutlich sparsamer mit Energie umzugehen. Dazu gehörte auch, weniger und vor allem langsamer mit dem Auto zu fahren. Verringerten die Autofahrer die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf maximal 100 Kilometer pro Stunde und auf 80 km/h auf Straßen außerorts, spare das rund 2,1 Milliarden Liter fossilen Kraftstoff ein. Das spare immerhin sofort rund 3,8 Prozent des im Verkehrssektor verbrauchten Kraftstoffs.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken