„Wir haben viel anzubieten“

Energie und Lebensmittel: Argentinien will neuer Lieferant für Deutschland werden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), nimmt neben dem argentinischen Präsidenten Alberto Ángel Fernández an einer Pressekonferenz nach den bilateralen Gesprächen im Kanzleramt teil.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), nimmt neben dem argentinischen Präsidenten Alberto Ángel Fernández an einer Pressekonferenz nach den bilateralen Gesprächen im Kanzleramt teil.

Berlin. Angesichts zunehmender Unsicherheiten bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Energie wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich Argentinien als Alternative ins Spiel gebracht.

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„Wir haben viel anzubieten“, sagte der argentinische Präsident Alberto Fernández am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. „Argentinien ist ein großer Produzent von Lebensmitteln und Energie.“ Sein Land verfüge über das zweitgrößte Vorkommen an nicht-konventionellem Gas, das in Form von Flüssiggas weltweit vertrieben werden könne.

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Fernández sagte zudem, dass Argentinien eine Reihe von Projekten zur Gewinnung von grünem und blauem Wasserstoff vorantreibe. „Das sind alles Chancen, um Energie in andere Teile der Welt zu liefern“, sagte der Staatschef. „Deutschland hat eine lange Geschichte der Investitionen in Argentinien und kann auf uns vertrauen.“ Deutschland war nach Spanien die zweite Station von Fernández' Europareise. Danach reist er noch zu einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach Paris.

Lateinamerika leidet unter den Folgen des Krieges. Die Sanktionen gegen Russland haben Folgen nicht nur in Russland, sondern auf der ganzen Welt.

Argentiniens Präsident Alberto Fernández

Zudem haben Scholz und Fernández vor den Folgen des Krieges in der Ukraine weit über Europa hinaus gewarnt und ein Ende des russischen Angriffs gefordert. „Es ist ein Krieg, der auch Folgen für die ganze Welt hat“, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin nach einem Gespräch mit Fernández. Es gebe jetzt steigende Preise für Energie und für Lebensmittel. Es sei zu befürchten, dass Länder wie die Ukraine, die eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit der Welt spielen, nicht mehr in der Lage seien, Lebensmittel zu liefern. „Und das wird die Gefahr mit sich bringen, dass es Hunger gibt.“

„Lateinamerika leidet unter den Folgen des Krieges“, sagte auch Fernández. „Die Sanktionen gegen Russland haben Folgen nicht nur in Russland, sondern auf der ganzen Welt.“

Schon heute gebe es Regionen in Zentralamerika, die infolge des Klimawandels zu Wüsten geworden seien, wo keine Landwirtschaft mehr betrieben werden könne. Und der Krieg habe die Preise für Lebensmittel und Energie in die Höhe getrieben. „Das ist kein Problem mehr zwischen der Nato und Russland oder zwischen der Ukraine und Russland. Das ist ein Problem für die Welt.“ Der Krieg müsse gestoppt werden.

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RND/dpa

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