Eine weitere Milliarde für die Kultur: Bund stockt Hilfsprogramm auf
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Der Saal der Dresdner Semperoper bleibt seit langer Zeit leer. Nun gibt es jedoch für die Kulturszene eine weitere Milliarde vom Bund.
© Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d
Berlin. Der Bund hatte noch vor dem zweiten Lockdown für die Kultur ein eigenes Programm in Höhe von einer Milliarde Euro aufgelegt. Dies wird nun um eine weitere Milliarde aufgestockt. In den neuen Hilfen für die Kulturszene sieht Kulturstaatsministerin Monika Grütters ein positives Signal. Es sei „vor allen Dingen ein Zeichen der Wertschätzung und der Ermutigung für die Künstlerinnen und Künstler“, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin.
Zuvor hatte die Kulturstaatsministerin 1,5 Milliarden Euro zusätzlich aus dem Bundeshaushalt gefordert. “Ganz sicher hätten wir auch mit 1,5 Milliarden gut umgehen können.” Die neue Milliarde sei nötig, um spontan zu reagieren und die schon angelaufenen Anträge abzuarbeiten. “Wir haben ja jetzt auch Lücken erkannt.” Der zweite Lockdown sei in der ersten Milliarde nicht eingepreist gewesen.
Sie sprach von einem „wichtigen Zeichen für die Kultur“ mit „einem ganz großen Ausrufezeichen“, das der Koalitionsausschuss von Union und SPD mit der Aufstockung des Hilfsprogramms gesetzt habe. Die Kulturbranche sei am meisten getroffen, sagte Grütters. Vielen Künstlerinnen und Künstlern sowie den Einrichtungen gehe es inzwischen nicht mehr nur um wirtschaftliche Aspekte. “Es machen sich inzwischen auch seelische Nöte breit”, sagte Grütters zu den Belastungen durch die Pandemie.
Ein Drittel der Anträge auf Hilfen sind bewilligt
Zuletzt waren rund 34.000 Anträge auf Hilfen in den 60 Teilprogrammen der Kultur eingegangen. Etwa ein Drittel davon sind bewilligt. Von der ersten Milliarde sind laut Grütters etwa 900 Millionen verplant, die einzelnen Programme zudem um rund 350 Millionen überzeichnet.
Für die Zeit nach dem Lockdown gibt es nach ihren Angaben fertige Pläne in den Schubladen, die in den für Kultur zuständigen Bundesländern leicht unterschiedlich ausfielen. Grütters betonte erneut, die Kultureinrichtungen hätten als erstes schließen müssen. „Sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder aufmachen.“ Museen etwa verfügten über die richtige Antwort auch auf einen Lockdown. „Man muss schrittweise aus der Isolierung und Einsamkeit wieder raus. Das ist nicht nur wichtig für die, die in den Häusern beschäftigt sind, sondern auch für ihr Publikum“, sagte Grütters.
RND/dpa