Ein schwarzer Freitag für die Freiheit

In diesem Bild aus einem Video kümmern sich Menschen um eine verwundete Person in der Nähe des Ortes einer tödlichen Explosion außerhalb des Flughafens in Kabul. Zwei Selbstmord­attentäter hatten am Donnerstag Menschen­massen in der Nähe des Flughafens von Kabul angegriffen und zahlreiche Personen getötet.

In diesem Bild aus einem Video kümmern sich Menschen um eine verwundete Person in der Nähe des Ortes einer tödlichen Explosion außerhalb des Flughafens in Kabul. Zwei Selbstmord­attentäter hatten am Donnerstag Menschen­massen in der Nähe des Flughafens von Kabul angegriffen und zahlreiche Personen getötet.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

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die Afghaninnen und Afghanen wachen heute auf in einem Land, über das sich in der letzten Nacht endgültig die bleierne Kuppel der Hoffnungs­losigkeit gesenkt hat.

Zwei Bomben­explosionen in der Nähe des Kabuler Flughafens töteten gestern Abend mehr als 70 Menschen, darunter 13 US-Soldaten. Damit trat ein, wovor Terrorexperten schon seit Tagen gewarnt hatten. Der Anschlag markiert den Anfang vom Ende der amerikanischen Evakuierungs­maßnahmen für afghanische Ortskräfte.

Zwar will US-Präsident Joe Biden noch bis zum 31. August Flüge durchführen lassen. Die amerikanischen Truppen werden sich aber in ihren allerletzten Tagen am Kabuler Flughafen mehr denn je auf das konzentrieren müssen, was Militärs als Eigensicherung bezeichnen.

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„Absolut niederträchtiger Anschlag“: Merkel verurteilt Selbstmordattentat an Kabuler Flughafen
ARCHIV - 24.08.2021, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt nach einem virtuellen G7-Gipfel im Kanzleram eine Pressekonferenz zur Krise, die durch die R���ckkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan ausgel���st wurde. Merkel hat die f���r den 28. bis 30. August geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan abgesagt. Foto: John Macdougall/AFP POOL/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich erschüttert über den Selbstmordanschlag am Flughafen in Kabul. Dort gab es bei Explosionen mehrere Tote.

Deutsche Flugzeuge werden schon heute in Kabul nicht mehr landen. Die Bundeswehr hat nach elf Tagen ihre Luftbrücke in der vergangenen Nacht beendet.

Dies alles macht den heutigen Tag zu einem schwarzen Freitag für freiheits­liebende Menschen – in Afghanistan, aber auch anderswo.

Neuer Terror – gegen die Taliban

Das Geschehen in Afghanistan stößt neue Grundsatz­diskussionen an. Jahrzehntelang ist immer wieder betont worden, wie riskant Militäreinsätze sind. Jetzt lernen wir: Es kann auch riskant sein, militärische Präsenz in einem Land aufzugeben.

Hat niemand die Sache zu Ende gedacht? Was soll wohl passieren, wenn man einen kollabierenden Staat rivalisierenden Mordbanden aushändigt?

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Ein weiterer bislang unterschätzter Aspekt kommt hinzu. Die Bomben, die gestern in Kabul explodiert sind, zeigten nicht nur den USA, sondern erstmals auch den Taliban die Grenzen ihrer Macht.

Isis-K, eine terroristische Splittergruppe, wollte offenbar schon mal ein Zeichen setzen. Für die kommenden Jahre lässt das nichts Gutes ahnen. Auch andere Untergrund­kämpfer diverser Couleur sollen in den letzten Tagen nach Afghanistan geströmt sein. Schnell könnte Afghanistan erneut zum Sammelplatz von Terroristen werden – wie zuletzt im Jahr 2001, als dort Al-Kaida den Anschlag aufs World Trade Center trainierte.

Baerbock sammelt in der Krise Punkte

Wäre es für die Nato nicht besser gewesen, sich schlicht und einfach beharrlich zu zeigen und nach 20 Jahren Militäreinsatz noch mal 20 Jahre in Afghanistan zu bleiben? Eva Quadbeck, stellvertretende RND-Chefredakteurin, richtete diese Frage gestern Abend beim Polit-Talk „RND vor Ort“ in Hannover an Annalena Baerbock. Da wich die Grünen-Chefin erst mal aus: In der Außenpolitik komme es immer auf die Gesamtumstände an.

Annalena Baerbock bei „RND vor Ort“: Die wichtigsten Momente im Video
26.08.2021, Niedersachsen, Hannover: Annalena Baerbock (l-r), Kanzlerkandidatin und Bundesvorsitzende von B��ndnis 90/Die Gr��nen spricht mit Eva Quadbeck, stellvertretende Chefredakteurin vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), und Hendrik Brandt, Chefredakteur der Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), im Rahmen eines Polit-Talks vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Im Talkformat „RND vor Ort“ stellen sich die Kanzlerkandidaten den Fragen des Redaktions­Netzwerks Deutschland (RND). Diesmal zu Gast: Annalena Baerbock (Grüne).

In vielen anderen Punkten aber wurde Baerbock konkreter – und führte vor, wie man als Oppositions­politikerin in Krisenzeiten Punkte sammelt. Baerbocks Hauptvorwurf: Die Bundesregierung habe sich viel zu viel Zeit gelassen mit der Visumvergabe an die afghanischen Helfer der Bundeswehr. Applaus bei der Veranstaltung im früheren Druckerei­gebäude der Madsack Mediengruppe gab es auch für Baerbocks Aussagen zum Klimaschutz und zu einer Wende in Richtung Klasse statt Masse in der Landwirtschaft.

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Baerbock hatte allerdings auch ein Heimspiel. Sie ist in Pattensen vor den Toren Hannovers aufgewachsen. Schon als Gymnasiastin lernte sie beim Projekt „Zeitung in der Schule“ die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) von innen kennen. Und dann hatte „HAZ“-Chefredakteur Hendrik Brandt auch noch für einen sehr speziellen Überraschungsgast gesorgt, dem die Kanzlerkandidatin offenbar am liebsten spontan um den Hals gefallen wäre: Sascha Harborth, den früheren Trainer der Fußballspielerin und Trampolinistin Baerbock vom TuSpo Jeinsen.

 

Zitat des Tages

Ich esse auch mal ganz gern ein Mettbrötchen.

Annalena Baerbock,

Grünen-Kanzler­kandidatin, zur Veggie-Day-Debatte vergangener Jahre

 

Leseempfehlungen

Die Sorge um die Jüngeren: Die Delta-Variante breitet sich in Deutschland aus und infiziert immer mehr Kinder und Jugendliche. Der Kinder­infektiologe Tobias Tenenbaum befürchtet, dass es dadurch häufiger zu Long-Covid-Fällen in jüngeren Altersgruppen kommen könnte. Im Gespräch mit RND-Redakteurin Laura Beigel beschreibt Tenenbaum ein zentrales Problem der Ärztinnen und Ärzte: Gerade bei Kindern sei eine klare Diagnose von Long Covid schwierig.

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Der Kampf an der 2‑G-Front: In die Münchner Kultkneipe Café Kosmos dürfen nur noch Geimpfte und Genesene. Mit Testergebnissen aller Art will sich Inhaber Florian Schönhofer nicht zufriedengeben. Die Reaktionen sind zweigeteilt, wie er im Gespräch mit RND-Redakteurin Alisha Mendgen berichtet: Seine Gäste vor Ort hätten die 2‑G-Regel „sehr positiv“ aufgenommen – im Netz aber erlebe er einen „Supershitstorm“.

Aus unserem Netzwerk

Der Absturz eines amerikanischen Bombers in Brandenburg während des Zweiten Weltkriegs löst in diesen Tagen neue Aktivitäten aus. Eine Spezialeinheit des US-Verteidigungs­ministeriums gräbt derzeit Teile des Kriegs­flugzeugs aus. Auch Munition und Knochenreste wurden sichergestellt. Die Funde sollen, wie die „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ) berichtet, in die USA gebracht werden.

 

Termine des Tages

In Grafenwöhr (Bayern) informiert die US-Armee um 10.30 Uhr über Vorbereitungen für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge auf dem Truppen­übungsplatz.

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Die Stadt Halle (Sachsen-Anhalt), Schauplatz der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober, beschreibt bei einer Pressekonferenz um 12 Uhr das diesjährige Programm.

In Berlin geht um 15 Uhr der Wahlkampf der SPD auf zwei Ebenen gleichzeitig in die heiße Phase: Auf der Bühne stehen Olaf Scholz, Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl am 26. September, und Franziska Giffey, Kandidatin fürs Amt der Regierenden Bürgermeisterin bei den am gleichen Tag stattfindenden Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus.

In Düsseldorf hat Fridays for Future für 17 Uhr zu einem Demonstrationszug aufgerufen, der auch über die Königsallee führen soll.

Wer heute wichtig wird

Anne Hidalgo (62), Bürgermeisterin von Paris, hält heute eine Rede in Blois an der Loire beim traditionellen Sommertreffen ihrer Sozialistischen Partei. Es gilt als möglich, dass sie bei dieser Gelegenheit ihre Kandidatur gegen Emmanuel Macron bei den Präsidentschafts­wahlen im April 2022 ankündigt.

Anne Hidalgo (62), Bürgermeisterin von Paris, hält heute eine Rede in Blois an der Loire beim traditionellen Sommertreffen ihrer Sozialistischen Partei. Es gilt als möglich, dass sie bei dieser Gelegenheit ihre Kandidatur gegen Emmanuel Macron bei den Präsidentschafts­wahlen im April 2022 ankündigt.

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Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag,

Ihr Matthias Koch

 

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