Ein bisschen Wandel wäre jetzt gut
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Weihnachtsmarkt mit Maske in Bonn.
© Quelle: imago images/NurPhoto
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
von allen Sorgen, die man gerade so haben kann, habe ich eine tatsächlich gern: Allmählich müsste ich mal Klarheit darüber gewinnen, was ich meiner Familie zu Weihnachten schenke. Immerhin ist heute schon der zweite Advent, und die Tage bis Weihnachten sind schneller vergangen, als man „Infektionsschutzgesetz“ sagen kann.
Abseits davon will die Weihnachtsstimmung noch nicht so recht aufkommen. Denn noch ist die vierte Corona-Welle nicht gebrochen, die Lage auf den Intensivstationen angespannt und die Zahl der Neuinfektionen hoch.
Kein Wunder, dass auch Angela Merkel die Leichtigkeit in ihrer letzten wöchentlichen Videobotschaft als Bundeskanzlerin fehlt. „Wir sind mitten in dieser vierten Pandemiewelle in einer sehr ernsten Lage“, sagt sie zur aktuellen Situation, „in manchen Teilen unseres Landes kann man sie nur dramatisch nennen.“ Und das ist spürbar dieser Tage.
Merkel: „Nehmen Sie das tückische Virus ernst“
Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zu Solidarität im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung aufgerufen.
© Quelle: dpa
Stattdessen sind die Nerven vielerorts strapaziert, das zeigte sich auch bei den jüngsten Corona-Protesten. In Berlin kam es gestern zu Angriffen auf Journalisten, bereits am Freitag zog ein Mob mit Fackeln vor das Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Bundesweit reagierten Politikerinnen und Politiker unterschiedlicher Parteien empört: „Das, was bei Petra Köpping vor dem Haus passiert ist, ist ja nicht aus dem Nichts gekommen“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) dem RND. Den scheidenden Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erinnerte die Aktion „an die dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte“. Keine Chance für die friedliche Besinnlichkeit der Vorweihnachtszeit, es bleibt fassungslose Betroffenheit.
Optimismus bei der SPD
Zumindest die SPD fand gestern einen Grund für Optimismus. Immerhin steht die Partei kurz davor, in einer Koalition mit Grünen und FDP das Land zu regieren: Mit 98,8 Prozent hat die Partei gestern den gemeinsamen Koalitionsvertrag angenommen.
SPD-Parteitag stimmt für Ampelkoalition im Bund
Als erste der Ampelparteien stimmt die SPD dem Koalitionsvertrag zu. Zweifler melden sich kaum zu Wort.
© Quelle: dpa
Der wohl künftige Kanzler Olaf Scholz führte seine Partei in einer Rede aus dem Tal der Selbstzweifel, berichtet die stellvertretende Leiterin des RND-Hauptstadtbüros, Kristina Dunz. Im Gegensatz zur amtierenden Kanzlerin sprach Scholz gestern „frei und auch fröhlich“ – und wollte eine „Aufbruchstimmung“ verbreiten für die SPD und das ganze Land.
Den zweiten Corona-Winter wird Scholz damit nicht retten können. Doch vielen würde es schon reichen, wenn es im kommenden Jahr keinen dritten mehr gibt.
Zitat des Tages
Du und ich haben, wenn die Kamera nicht lief und wir Mist gebaut haben, oft so sehr gelacht, dass wir keine Luft bekommen haben und wieder in die Maske mussten. Das werde ich unglaublich vermissen. Dich werde ich unglaublich vermissen, Großer!
Comedien Ralf Schmitz
zum Tod seines Kollegen Mirco Nontschew
Leseempfehlungen
Corona-Fachleute sind weltweit alarmiert, weil sich die besorgniserregende Virusvariante Omikron ausbreitet. Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass die Mutante den Immunschutz Genesener stärker als Delta umgeht. Und in Südafrika müssen mehr Kleinkinder ins Krankenhaus.
Bei „Rosamunde Pilcher“ wird das Image entstaubt – zumindest ein bisschen. So ist in der neuesten Folge „Im siebten Himmel“ am Sonntagabend etwa eine gleichgeschlechtliche Hochzeit zu sehen. RND-Journalistin Hannah Scheiwe hat mit Dauerproduzent Michael Smeaton über die ZDF-Reihe gesprochen.
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Für Willi Dahmen ist der Dezember eigentlich die schönste Zeit des Jahres, doch die Pandemie hat alles verändert. Denn der 69-Jährige mit dem weißen Rauschebart ist Weihnachtsmanndarsteller. Und auch in diesem Jahr droht ihm die Absage vieler Auftritte, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Termine des Tages
Papst Franziskus besucht die griechische Insel Lesbos, um dort geflüchtete Migranten zu treffen.
Bei seinem Debüt als Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC trifft Tayfun Korkut um 15.30 Uhr auf seinen ehemaligen Verein VfB Stuttgart – Anpfiff bei der Partie Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg ist um 17.30 Uhr.
Wer heute wichtig wird
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Parteichef Christian Lindner wird heute mit der FDP ebenfalls über den Koalitionsvertrag abstimmen. Damit würde die nächste Hürde in der Regierungsbildung genommen.
© Quelle: imago images/Jürgen Heinrich
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Ihr Nils Thorausch
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