Schwer kranke Corona-Patienten dürfen Ebola-Mittel Remdesivir testen

Eine Krankenpflegerin auf der Corona-Intensivstation im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden.

Eine Krankenpflegerin auf der Corona-Intensivstation im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden.

Bonn. Besonders schwer erkrankte Corona-Patienten dürfen künftig mit dem noch nicht zugelassenen Wirkstoff Remdesivir behandelt werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn genehmigt, wie ein Sprecher am Dienstag bestätigte. Der Wirkstoff wurde von einem US-Pharmaunternehmen ursprünglich gegen Ebola-Infektionen entwickelt. Es gebe erste Anzeichen für eine Wirksamkeit auch gegen das Coronavirus, hatte die europäische Arzneimittelbehörde Ema vergangenen Freitag festgestellt und einen Einsatz des Mittel für Schwerkranke ohne Behandlungsalternative (“Compassionate use”) empfohlen. Dem folgte die deutsche Behörde.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++Immer aktuell: Hier geht’s zum Corona-Liveblog+++

Unklar, ob das Mittel wirksam ist

Aktuell ließen sich zu einer Wirksamkeit aber keine Aussagen machen, betonte ein Sprecher der deutschen Arzneimittelbehörde. Es gebe nur Anzeichen. "Die Ergebnisse laufender klinischer Prüfungen bleiben abzuwarten." Bundesweit seien im März drei klinische Prüfverfahren für den Wirkstoff als Mittel gegen die Corona-Infektion genehmigt worden, sagte der Sprecher. Wie lange sie dauern würden, lasse sich nicht prognostizieren. Der sofortige Einsatz als nicht zugelassener Wirkstoff an Patienten sei streng reglementiert. In Frage kämen nur Patientengruppen, für die es sonst keine Therapiealternative mehr gebe. Die Kosten bei solchen sogenannten Härtefallprogrammen trägt der Hersteller. Die behandelnden Ärzte oder Kliniken wenden sich in solchen Fällen direkt an den Hersteller.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/dpa

Britischer Premier Johnson auf Intensivstation
Der Premierminister des Vereinigten Koenigreichs, Boris Johnson, im Rahmen einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. Berlin, 21.08.2019. Berlin Deutschland *** The Prime Minister of the United Kingdom, Boris Johnson, at a press conference at the Federal Chancellery Berlin, 21 08 2019 Berlin Germany PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xXanderxHeinl/photothek.netx

Wegen seiner Covid-19-Erkrankung ist Boris Johnson am Montagabend auf eine Intensivstation verlegt worden.


Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken