Seife und Hygieneartikel fehlen

Weil das Geld nicht reicht: UN-Flüchtlingshilfswerk kann Uganda im Kampf gegen Ebola kaum helfen

Uganda, Mubende: Zwei Ärzte in Schutzanzügen gehen zum Ebola-Isolationsbereich des Mubende Regional Referral Hospital.

Uganda, Mubende: Zwei Ärzte in Schutzanzügen gehen zum Ebola-Isolationsbereich des Mubende Regional Referral Hospital.

Genf. Wegen finanzieller Engpässe kann das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) dem ostafrikanischen Land Uganda im Kampf gegen die Ebola-Epidemie eigenen Angaben zufolge nicht ausreichend helfen. Das UNHCR sei nicht in der Lage, genügend Seife und Hygieneartikel zu beschaffen, um die tödliche Krankheit zu bekämpfen, teilte die Organisation am Montag mit. In Uganda starben nach Regierungsangaben bislang 28 Menschen an einer Ebola-Infektion. Ebola wird durch direkten körperlichen Kontakt übertragen und führt häufig zu hohem Fieber und inneren Blutungen.

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Auch in anderen Ländern fehle für dringend benötigte Hilfe Geld, teilte das UNHCR weiter mit. So sei im zentralafrikanischen Staat Tschad die Wasserversorgung in den Lagern aufgrund von Kraftstoffmangel unterbrochen worden. Im Libanon erhielten 70.000 extrem gefährdete Flüchtlingsfamilien nicht mehr die vom UNHCR bereitgestellte Hilfe.

700 Millionen US-Dollar fehlen

Das Flüchtlingshilfswerk bezifferte die fehlenden Finanzmittel bis Jahresende auf mindestens 700 Millionen US-Dollar (708 Millionen Euro). Schon jetzt müssten viele Hilfsorganisationen wichtige Programme einschränken, um mit den knapperen Mitteln auszukommen. Finanziert wird das UNHCR vor allem durch Spenden von Regierungen, Privatunternehmen, Stiftungen und Privatpersonen.

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UNHCR-Direktorin Dominique Hyde sagte: „Dies ist ein tatsächlicher, unmittelbarer Notruf, bei dem das Leben und die Existenzgrundlage der Menschen auf dem Spiel stehen.“ Der Bedarf steige aufgrund des Zusammentreffens von Krieg und Gewalt. Die Gefahr bestehe darin, dass weitere Kürzungen die Familien zu unumkehrbaren Entscheidungen zwingen könnten, beispielsweise die Aufnahme zu hoher Schulden, die viel zu frühe Verheiratung von Töchtern oder dazu, Kinder zur Arbeit statt zur Schule zu schicken. Verzweiflung könne Familien auch dazu bringen, sich auf gefährliche Reisen zu begeben.

RND/dpa

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