Trumps Lügen in der Endabrechnung: So viele Falschaussagen hat er während seiner Präsidentschaft verbreitet
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Lügen bis zum Schluss: Der ehemalige Präsident Donald Trump.
© Quelle: Evan Vucci/AP/dpa
Von den banalsten Themen bis zu den wichtigsten Aussagen: Während seiner Amtszeit hat Donald Trump zahlreiche Falschaussagen, irreführende Behauptungen und glatte Lügen verbreitet. Die „Washington Post“ hat genau nachgezählt: Insgesamt 30.573 unwahre Aussagen hat der ehemalige Präsident in den vergangenen vier Jahren gemacht. Fast die Hälfte der falschen Aussagen wurden in seinem letzten Amtsjahr gezählt.
Neben der Häufigkeit steigerte sich auch das Ausmaß der Behauptungen. Trump verbreitete gefährliche Theorien, etwa, dass die Coronavirus-Pandemie „wie ein Wunder” verschwinden würde. Zu seinen gefährlichsten Aussagen gehört auch seine Verschwörungserzählung, dass die Präsidentschaftswahlen gestohlen worden seien.
Die Wiederholung dieser Behauptung ohne jede Grundlage inspirierte schließlich radikale Trump-Anhänger, den Kongress in Washington zu stürmen. In einer Rede kurz zuvor machte Trump laut den Recherchen 107 falsche oder irreführende Behauptungen, fast alle über die Wahl. Trump wird vorgeworfen, die Menge aufgestachelt zu haben, das löst wohl sein zweites Amtsenthebungsverfahren aus.
Amtsenthebungsverfahren: Anklage gegen Trump kommt in Senat
Im zweiten Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump steht am Montag der nächste Schritt an.
© Quelle: dpa
Fast die Hälfte auf Wahlkampfveranstaltungen und Twitter
Fast die Hälfte der falschen Behauptungen verbreitete Trump auf Wahlkampfveranstaltungen und auf Twitter. Sein Twitter-Konto wurde schlussendlich wegen seiner dort verbreiteten Unwahrheiten dauerhaft gesperrt.
Trump hat laut den Recherchen in seinem ersten Jahr als Präsident durchschnittlich sechs falsche Behauptungen pro Tag aufgestellt, in seinem zweiten Jahr 16 Behauptungen pro Tag, in seinem dritten Jahr 22 Behauptungen pro Tag – und in seinem letzten Jahr 39 Behauptungen pro Tag. Zudem hatte er bis Ende 2020 laut den Faktenzählern 2500 nicht korrekte Behauptungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufgestellt.
Schon Monate zuvor legte er den Grundstein für die Anfechtung der Wahl, indem er immer wieder deren Rechtmäßigkeit infrage stellte. „Es wird ein Betrug sein”, sagte Trump zu Sean Hannity von Fox News einen Monat, bevor die Wähler zu den Urnen gingen. „Das ist eine schreckliche Sache, die mit unserem Land passiert.”
Langfristige Auswirkungen
Die massenhaft verdrehten Fakten vonseiten der US-Regierung hat nach Meinung von Experten langfristige Auswirkungen. „Als Folge von Trumps ständigem Lügen durch das präsidiale Megaphon sind mehr Amerikaner skeptisch gegenüber echten Fakten als je zuvor”, sagt Präsidentschaftshistoriker Michael Beschloss.
Die neue Regierung muss nun mit den Nachwirkungen dessen, was Biden und andere Demokraten die „große Lüge” nennen, umgehen.
RND/ar