Nach Enthüllungen über Finanzimperium: Donald Trump verklagt Nichte und „New York Times“
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Im Angriffsmodus: Donald Trump.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
New York. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht von einem „Kreuzzug“, von einem „heimtückischen Komplott“. Das Ziel: vertrauliche Steuerunterlagen zu erhalten. Das Motiv: Rache. So geht es aus einer Klageschrift hervor, die Trump bei einem Gericht im Bundesstaat New York eingereicht hat. Angeklagt: die „New York Times“ und Trumps eigene Nichte, Mary Trump. Darüber berichtet der „Spiegel“.
Die „New York Times“-Reporter waren im Jahr 2019 für ihre Recherche zum Geschäftsimperium der Trumps mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden. Die Artikelserie enthüllte unter anderem, dass Trump von seinem Vater im Laufe der Zeit mehr als 400 Millionen Dollar erhalten hatte. Das Geld soll demnach teils über eine Scheinfirma geflossen sein. Nur einer von mehreren Steuervermeidungstricks, über den die Reporter berichten.
Mary Trump hatte in ihrem 2020 erschienenen Buch „Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf“ offenbart, dass sie die Hauptinformation für die Enthüllungen war. Damit soll sie Trumps Anwälten zufolge gegen eine Geheimhaltungsvereinbarung verstoßen haben, die sie 2001 nach einem Vergleich über den Nachlass von Donald Trumps Vater Fred Trump Sr. unterzeichnet hatte. Der Ex-Präsident fordert nun 100 Millionen Dollar – umgerechnet 85,25 Millionen Euro – Entschädigung und Schadensersatz sowie den Gesamterlös aus dem Buch seiner Nichte.
Trump war der erste US-Präsident seit Richard Nixon, der ein Geheimnis aus seinen Finanzen machte. Gegen sein Immobilienimperium wird aktuell wegen des Verdachts des Steuerbetrugs ermittelt.
Mary Trump bezeichnete ihren Onkel in einer Stellungnahme gegenüber dem Sender NBC als „Verlierer“. Auch die „New York Times“ wies die Vorwürfe zurück. „Diese Klage ist der Versuch, unabhängige Nachrichtenorganisationen zum Schweigen zu bringen, und wir werden uns energisch dagegen wehren“, sagte eine Sprecherin laut Bericht.
RND/may