Franziska Giffey verzichtet auf ihren Doktortitel

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verzichtet auf ihren Doktortitel.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verzichtet auf ihren Doktortitel.

Berlin. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) zieht angesichts der Plagiatsvorwürfe um ihre Doktorarbeit die Konsequenzen und verzichtet auf das Führen ihres Doktortitels. Das teilte die stellvertretende Vorsitzende des Berliner Landesverbands, Iris Spranger, am Freitag auf Anfrage mit. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet.

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Die Ministerin teilte bezüglich der neuen Prüfung durch die FU mit, dass sie nicht gewillt sei, „meine Dissertation und das damit verbundene nun neu aufgerollte Verfahren weiter zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen zu machen“. Und weiter: „Um weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei abzuwenden, erkläre ich, den mir am 16. Februar 2010 von der Freien Universität Berlin mit der Gesamtnote ‚magna cum laude‘ (‚eine besonders anzuerkennende Leistung‘ – ‚sehr gut‘) verliehenen Titel ‚Dr. rer. pol.‘ ab sofort und auch zukünftig nicht mehr zu führen.“

Giffey verzichtet auf Doktortitel – und bleibt Ministerin
Franziska Giffey, Bundesministerin fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend, SPD, 105. Kabinettsitzung, DEU, Berlin, 08.07.2020 *** Franziska Giffey, Federal Minister for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth, SPD, 105 Cabinet meeting, DEU, Berlin, 08 07 2020

Sie werde den Doktortitel „ab sofort und auch zukünftig“ nicht mehr führen, erklärte die Familienministerin (SPD) am Freitag.

Giffey erklärte außerdem, wer sie sei und was sie könne, sei nicht abhängig von diesem Titel. „Was mich als Mensch ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet“, so die SPD-Politikerin weiter.

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Giffey hatte die FU nach Plagiatsvorwürfen im Februar 2019 selbst um die Einleitung eines Prüfverfahrens gebeten. Die Universität hatte im Herbst 2019 entschieden, ihr den Doktortitel nicht zu entziehen und stattdessen eine Rüge zu erteilen.

Aus einem neuen Gutachten des Rechtswissenschaftlers Ulrich Battis im Auftrag der Universität ergebe sich für das Präsidium, dass eine Rüge allenfalls in einem minder schweren Fall zulässig sei, teilte die FU Anfang November mit. Weil das im Schlussbericht des Prüfungsgremiums nicht dargelegt worden sei, müsse erneut geprüft werden.

Giffey soll Ende November zusammen mit SPD-Fraktionschef Raed Saleh zur neuen Doppelspitze des SPD-Landesverbandes gewählt werden. Sie gilt auch als Anwärterin auf die SPD-Spitzenkandidatur bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl im kommenden Herbst.

Trotz des Ärgers um ihren Doktortitel will sie auch weiterhin für den Berliner SPD-Vorsitz kandidieren. „Ich kandidiere beim digitalen Parteitag am 27. November für den Landesvorsitz der Berliner SPD und freue mich darauf, im nächsten Jahr gemeinsam mit den Berliner Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten einen engagierten Wahlkampf zu führen“, teilte sie weiter mit.

RND/das/dpa

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