Chinesisches Unternehmen stoppt Drohnenverkauf in Russland und Ukraine
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Q5S54QNZTJENBKIUK2WNK4GVUI.jpg)
Ein Quadrocopter (Drohne) vom Typ DJI Mavic Air 2 fliegt im Sonnenuntergang (Symbolfoto).
© Quelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Der chinesische Drohnenhersteller Da-Jiang Innovations Science and Technology Co (DJI) hat angekündigt, vorerst keine Geschäfte mehr mit Russland und der Ukraine zu machen. Damit will die Firma verhindern, dass ihre Produkte im Krieg eingesetzt werden. „DJI verabscheut jeglichen Einsatz unserer Drohnen, um Schaden anzurichten, und wir setzen den Verkauf in diesen Ländern vorübergehend aus, um sicherzustellen, dass niemand unsere Drohnen im Kampf einsetzt“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Unternehmenssprecher am Mittwoch.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Damit ist DJI die erste große Firma aus China, die als Reaktion auf den Angriffskrieg in der Ukraine Geschäftsbeziehungen mit Russland abbricht. Ukrainische Beamte hatten der Firma vorgeworfen, Daten des Militärs an den russischen Gegner weiterzugeben. DJI weißt die Vorwürfe zurück, wie es in dem Bericht heißt.
Chinesischer Drohnenhersteller stoppt Geschäfte mit Russland und Ukraine
DJI ist das erste große chinesische Unternehmen, das seine Verkäufe nach Russland vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges einstellt.
© Quelle: Reuters
Seit Russlands Krieg stecken chinesische Firmen in einem Dilemma. Denn Geschäfte mit russischen Unternehmen rufen internationale Kritik hervor. Doch mit deren Beendigung riskieren sie negative Resonanz in der Öffentlichkeit ihres eigenen Landes.
Chinas Regierung stärkt Russland den Rücken
Äußerungen der chinesischen Regierung zu dem Schritt von DJI sind noch nicht bekannt. Diese lehnt die westlichen Sanktionen gegen Russland ab. Erst letzte Woche hatte sich der chinesische Präsident Xi Jinping erneut für Gespräche und gegen Sanktionen zur Lösung internationaler Streitfragen ausgesprochen. China sei dem Respekt vor der Souveränität und territorialen Integrität aller Länder verpflichtet, sagte Xi nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Sein Land achte auch Nichteinmischung in innere Angelegenheiten und akzeptiere die Entscheidung anderer Völker für bestimmte Sozialsysteme und Entwicklungen.
Seine Äußerungen galten als jüngster Versuch Chinas, seine Haltung zur russischen Invasion in die Ukraine darzulegen. China weigert sich, von einer Invasion zu sprechen, gibt der Nato die Schuld an dem Krieg und hat außerdem eine „grenzenlose Partnerschaft“ mit Russland verkündet. Es hat sich in den Gremien der Vereinten Nationen entweder der Stimme enthalten oder mit Russland gestimmt, wenn es um das Thema ging. Staatliche Medien haben russische Behauptungen über angeblich in Zusammenarbeit mit den USA produzierte chemische und biologische Waffen in der Ukraine verbreitet.
RND/AP/sf