Die Regierung und das Frauenquötchen

Mehrere männliche und ein weibliches Vorstandsmitglied auf einer Hauptversammlung.

Mehrere männliche und ein weibliches Vorstandsmitglied auf einer Hauptversammlung.

Berlin. Eine kleine Vorbemerkung für alle, die schon beim Stichwort Quote wütend aufschreien: Natürlich sollte bei Stellenbesetzungen Kompetenz die zentrale Voraussetzung sein, und das bleibt auch so. Eine Frauenquote ändert daran nichts.

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Sie stellt allerdings sicher, dass auch kompetente Frauen zum Zug kommen. Es ist bedauerlich genug, dass das nicht von alleine geht.

Denn die Plätze in den Führungsetagen haben sich bisher auf scheinbar sagenhafte Weise zumeist mit Männern gefüllt. In den Topunternehmen erreicht der Frauenanteil in den Topjobs mit Mühe den zweistelligen Prozentbereich.

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Dazu tragen psychologische Mechanismen bei, wie die Beförderung nach Ähnlichkeitsmerkmalen. Es ist viel beschrieben worden: Ein Frank entscheidet sich am liebsten für einen anderen Frank. Kumpelwirtschaft könnte man auch dazu sagen und das Unterbewusste als Schuldigen in Haftung nehmen.

Aber es gibt auch höchst bewusste und damit umso perfidere Entscheidungen: Wenn Unternehmen ihre freiwillige Zielvorgabe für den Frauenanteil in der Chefetage auf Null festlegen, zeugt das nicht von Witz und Raffinesse, sondern von dreistem Platzhirschgehabe.

Was die Bundesregierung mit ihrem Gesetzentwurf zur Frauenquote in der Wirtschaft jetzt auf den Weg gebracht hat, ist da ein Fortschritt. Allerdings kein besonders großer. Zwar soll es künftig nicht nur in Aufsichtsräten, sondern auch in Vorständen Frauen geben. Allerdings nur in börsennotierten Unternehmen mit paritätischer Mitbestimmung, das sind gerade mal 70.

Und dort soll nicht etwa Parität in der Chefetage gelten. Nein: Vorstände mit drei oder mehr Mitgliedern müssen künftig eine Frau in ihre Runde lassen.

Nochmal: eine Frau.

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Das ist ein Anfang, es ist besser als keine. Aber es ist allenfalls ein Quötchen.

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