Die katholische Kirche muss Buße tun

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, hält einen Gottesdienst im Dom ab. Die katholische Kirche muss Buße tun.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, hält einen Gottesdienst im Dom ab. Die katholische Kirche muss Buße tun.

Berlin. Die katholische Kirche muss Buße tun, und zwar sehr schnell und öffentlich. Das ist sie den Opfern von sexueller Gewalt durch Priester schuldig – und auch ihren Mitgliedern. Viele wenden sich enttäuscht und entsetzt ab – nicht von ihrem Glauben, aber von der Kirche. Vor allem in Köln. Dort brach am Freitag beim Amtsgericht der Server zusammen, als zeitgleich mehrere Tausend Mal versucht wurde, einen Onlinetermin für einen Kirchenaustritt zu bekommen.

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Das, was seit Monaten mit dem Kölner Erzbischof Rainer Woelki zu erleben ist, macht ratlos und wütend. Sein Eingeständnis, bei der Aufarbeitung eines Missbrauchsskandals Fehler gemacht zu haben, tröstet nicht. Es hätte längst Konsequenzen geben müssen, er selbst hätte sie ziehen müssen.

Verbrechen von Priestern

Woelki hält ein Gutachten zurück, das den Umgang von Bistums­verantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen katholische Priester untersucht, weil es methodische Mängel haben und gegen Persönlichkeits- und Äußerungsrechte verstoßen soll. Der Verdacht, dass Täter geschützt werden könnten, lässt sich da schwer ausräumen.

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Das Erzbistum gab schließlich bei dem Strafrechtler Björn Gercke ein Gutachten in Auftrag, das am 18. März vorgelegt werden soll. Medien berichten nun, dass es mehr als 300 Betroffene und 200 beschuldigte Kleriker geben soll. Noch einmal mehr, als das andere Gutachten aufweisen soll.

Am Dienstag beginnt die Frühjahrs­vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Es ist dringend nötig, dass die Bischöfe von sich aus den wunden Punkt des Missbrauchs in ihrer Kirche schonungslos ansprechen. Allein es fehlt der Glaube. Schon dass sie auf ihrer Homepage von einem Beauftragten „für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich“ sprechen, ist verharmlosend. „Fragen“ und „im kirchlichen Bereich“. Es geht um Verbrechen von Priestern.

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