Ricarda Lang und Omid Nouripour: Das ist das neue Führungsduo der Grünen

Der neue Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, hält nach seiner Wahl auf dem Parteitag in Berlin einen Blumenstrauß.

Der neue Co-Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, hält nach seiner Wahl auf dem Parteitag in Berlin einen Blumenstrauß.

Berlin. Seit einem Jahrzehnt ist sie Grünen-Mitglied und seit diesem Samstag designierte Vorsitzende: Ricarda Lang (28) ist rasant aufgestiegen in ihrer Partei. Sie war bereits Chefin der Nachwuchsorganisation Grüne Jugend, stellvertretende Bundesvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin. Seit vergangenem Herbst sitzt sie auch als Abgeordnete im Bundestag. Sie wird die Grünen gemeinsam mit dem Außenpolitiker Omid Nouripour führen.

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Bundesparteitag der Grünen: Lang und Nouripour sind neuer Parteivorsitz
Sollen in Zukunft die Grünen führen: Ricarda Lang (links) und Omid Nouripour (rechts)

Die Grünen-Doppelspitze aus Baerbock und Habeck übergibt den Stab an ihre Nachfolger Ricarda Lang und Omid Nouripour.

Lang kommt aus Filderstadt bei Stuttgart und rechnet sich zum linken Flügel ihrer Partei. Ihre Botschaften vermittelt sie klar und präzise. Ihre politischen Schwerpunkte sind bisher Gesundheits-, Sozial- und Gleichstellungspolitik.

Aufgrund einer Corona-Infektion konnte die neue Co-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, nicht am Parteitag ihrer Partei in Berlin teilnehmen. Dennoch war sie per Video aus ihrer heimischen WG zugeschaltet und hielt so ihre Bewerbungsrede.

Aufgrund einer Corona-Infektion konnte die neue Co-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, nicht am Parteitag ihrer Partei in Berlin teilnehmen. Dennoch war sie per Video aus ihrer heimischen WG zugeschaltet und hielt so ihre Bewerbungsrede.

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Das hat auch persönliche Gründe: Lang wuchs als Tochter einer alleinerziehenden Mutter auf, die als Sozialarbeiterin in einem Frauenhaus arbeitete. Sie habe vielleicht nie „das eine Vorbild im klassischen Sinne“ gehabt, sagt Lang, aber doch Menschen, die sie inspiriert hätten - wie eben ihre Mutter. „Ihre Wärme und Stärke haben mich immer begleitet.“ Auch die französische Feministin Simone de Beauvoir zählt sie auf und die US-Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez, die zeige, dass Klimaschutz ein soziales Anliegen sei, sowie die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern.

Nouripour: Außenpolitiker aus Leidenschaft – und Fußballfan

Wenn der Name Omid Nouripour (46) zu hören oder zu lesen war in den vergangenen Jahren, dann ging es meist um die großen internationalen Fragen: vom Vormarsch der Taliban in Afghanistan bis zum Umgang des Kreml mit seinen Kritikern. Nouripour ist Außenpolitiker aus Leidenschaft - und nun neben Ricarda Lang designierter Grünen-Chef.

Nouripour ist Fan des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, was einem spätestens beim Besuch seines Bundestagsbüros oder seiner Website nicht mehr verborgen bleiben kann. Im Umgang ist er humorvoll und herzlich, politisch ordnet er sich dem Realo-Flügel der Grünen zu. Seit 2006 sitzt er im Bundestag.

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Geboren wurde Nouripour im Iran, im Alter von 13 Jahren kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Die gemeinsame Kandidatur mit Lang wollte er auch als Signal für eine „Politik für alle“ verstanden wissen, wie er kürzlich der „taz“ sagte: „Meine Eltern waren obere Mittelschicht im Iran, aber nach der Migration waren sie ganz unten auf der sozialen Leiter. Wir haben jahrelang zu viert in zwei Zimmern gewohnt.“

RND/dpa

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