Hilfen sollen besser koordiniert werden

Deutsch-ukrainisches Forum fordert Ukraine-Beauftragten der Bundesregierung

Menschen erhalten humanitäre Hilfe auf einem zentralen Platz in Cherson.

Menschen erhalten humanitäre Hilfe auf einem zentralen Platz in Cherson.

Berlin. Angesichts der anhaltenden Aggression Russlands in der Ukraine fordert das in Berlin ansässige Deutsch-Ukrainische Forum (DUF) die Einsetzung eines ständigen Ukraine-Beauftragten der Bundes­regierung. „Die zahlreichen Hilfsaktionen von privaten Spendern, öffentlichen Einrichtungen und Ministerien müssen von einer Stelle koordiniert werden, die administrative Durchschlags­kraft hat“, sagte DUF-Geschäfts­stellenleiter Gerald Praschl dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND).

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Die Unterstützung der Ukraine könne kein Vorgang unter vielen sein, heißt es in einer entsprechenden Erklärung auf der Vereins­website, die vom Chef des schwäbischen Stahlgroßhändlers Heine + Beisswenger und Vereins­vorsitzenden Prof. Rainer Lindner unterzeichnet ist. Die deutsche Zivilgesellschaft, die Wirtschaft und die Politik müssten die Ukraine gemeinsam bei ihrem Kampf gegen die russischen Besatzer unterstützen.

„Wir fordern daher die Einsetzung eines ständigen Beauftragten der Bundes­regierung zur Unterstützung der Ukraine mit einer eigenen Arbeitsstruktur zur Zusammenführung und Koordinierung der Arbeit der Bundesregierung“, heißt es wörtlich in der Erklärung. Praschl sagte dem RND, das Modell des Ostbeauftragten der Bundesregierung sei kein gutes Beispiel. Hier gehe es um eine Koordinierungs­behörde, die gegenüber den einzelnen Ministerien Durchsetzungsvermögen habe.

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DUF: Anlaufstelle würde Koordination der Hilfsleistungen erleichtern

Eine solche Anlaufstelle würde die Koordination der Hilfsleistungen und auch die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine erleichtern, heißt es weiter in der Erklärung des DUF, der selbst seit Kriegsbeginn Tausende Menschen in der Ukraine unterstützt hat. „Wir haben geholfen, etwa 1,5 Millionen Euro Spendengelder von den Johannitern und der Aktion ‚Deutschland hilft‘ in Form von Lebensmitteln und Einkaufs­gutscheinen an Binnenflüchtlinge in der Ukraine zu verteilen“, berichtete Praschl.

Das Deutsch-Ukrainische Forum

Das Deutsch-Ukrainische Forum wurde am 5. Februar 1999 im Beisein der damaligen Außenminister Joschka Fischer und Borys Tarasjuk in Bonn gegründet mit dem Ziel, die Beziehungen beider Länder in Politik, Kultur und Wirtschaft zu befördern. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges kümmert sich der heute in Berlin ansässige Verein mit seinen 123 Mitgliedern, darunter 37 Firmen, vor allem um humanitäre Hilfe. Prof. Rainer Lindner ist seit Oktober 2013 Vereins­vorsitzender.

Das 1999 in Bonn gegründete DUF betreibt ein eigenes Büro in Kiew und kümmert sich aktuell neben der Beschaffung von Lebensmitteln vor allem um Notstrom­aggregate. „Bisher haben wir Aggregate im Wert von rund 100.000 Euro an Krankenhäuser und Flüchtlings­unterkünfte geliefert“, sagte Praschl.

„Die Not ist unüberschaubar, es wird immer schlimmer“

„Die Not ist unüberschaubar, es wird immer schlimmer. Wenn die gezielten russischen Angriffe auf die Energie­infrastruktur so weitergehen, befürchten wir eine neue, große Flüchtlingswelle“, betonte Praschl und fügte hinzu: „Darauf sollten wir uns im Winter einstellen.“ Die Ukraine brauche dringend mehr Waffen, um sich effektiv verteidigen zu können.

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