Desinformation: vor allem ein einheimisches Problem

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (links) zusammen mit AfD-Chef Tino Chrupalla. Russische Geheimdienste und Staatsmedien tun sich mit der Verbreitung von Desinformation hervor. Gefährlicher für die Demokratie sind jedoch einheimische Desinformationsverbreiter, die etwa in den Reihen der AfD zu finden sind, kommentiert RND-Reporter Felix Huesmann.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (links) zusammen mit AfD-Chef Tino Chrupalla. Russische Geheimdienste und Staatsmedien tun sich mit der Verbreitung von Desinformation hervor. Gefährlicher für die Demokratie sind jedoch einheimische Desinformationsverbreiter, die etwa in den Reihen der AfD zu finden sind, kommentiert RND-Reporter Felix Huesmann.

Berlin. Kein EU-Land wird stärker von russischen Desinformationskampagnen angegriffen als Deutschland. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Europäischen Auswärtigen Dienstes hervor. Überraschend ist das nicht: Die deutsch-russischen Verhältnisse sind angespannt, Russlands Außenminister Lawrow pflegt mit AfD-Politikern einen freundlicheren Umgang als mit der Bundesregierung.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Schon 2015 hackte der Militärgeheimdienst GRU sich in die Systeme des Bundestages. Und die russischen Staatsmedien sind im Dauerpropagandabetrieb. Mit seinem düsteren Bild von Deutschland hat sich der deutsche Onlineableger des Staatssenders RT vor allem in rechten Kreisen beliebt gemacht.

Die größte Gefahr für unsere Demokratie geht jedoch nicht von ausländischen Geheimdiensten aus, die unsere digitale Infrastruktur angreifen. Und auch nicht von den Kremlmedien mit ihrer durchschaubaren Agenda. Nein, viel gefährlicher sind einheimische Akteure, die den demokratischen Diskurs hacken. Aktivisten, die Verschwörungserzählungen verbreiten. AfD-Abgeordnete, die die Bundesrepublik als Diktatur darstellen und ohne jeden sachlichen Grund vor manipulierten Wahlen warnen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Angriffe auf das Betriebssystem der Demokratie verhindern

Der US-Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016 hat gezeigt, welche Rolle Hackerangriffe spielen können, bei denen sensible Daten erbeutet werden. Auf einmal waren die E-Mails der Demokraten-Kandidatin Hillary Clinton das alles bestimmende Thema.

Um zu verhindern, dass so etwas auch in Deutschland geschieht, braucht es natürlich einen wirksamen Schutz vor digitalen Angriffen. Vor allem muss aber das demokratische Betriebssystem unserer Gesellschaft geschützt werden. Und die Angreifer, die Demagogen und Desinformanten, sind häufiger in deutschen Parlamenten zu finden als in russischen Geheimdiensten.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken