Der Triumph der Mini-Trumps
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Bietet dem neuen Parlamentssprecher Kevin McCarthy (rechts) die Stirn: Der Abgeordnete Matt Gaetz aus Florida ist einer der Drahtzieher der ultrarechten Rebellen.
© Quelle: IMAGO/UPI Photo
Washington. Die Pose ist ihr Markenzeichen, kalter Zynismus ihr Wesenszug. Sie wettern über das „kaputte Washington“ und tun selbst alles, um das demokratische System lahmzulegen. Sie beklagen Korruptheit und Intransparenz der politischen Entscheidungen – und versteigern ihre Stimme in windigen Hinterzimmerdeals. Sie attackieren das Establishment, doch interessieren sich nur für ihr Ego.
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Mit Lügen und Verleumdungen
Die extremen Rechten bei den US-Republikanern um die Waffennärrin Lauren Boebert und den Hardliner Matt Gaetz haben keine Programme oder gar Prinzipien. Ihre einzigen Ziele sind der spalterische Kulturkampf, die Sabotage der Biden-Regierung und die Inszenierung des eigenen Ichs. Sie haben von Donald Trump gelernt. Wie er verbreiten sie Wahllügen, Verschwörungslegenden und Verleumdungen.
Doch in 14 langen Wahlgängen haben sie überdeutlich gemacht, dass sie selbst von ihrem Meister nicht mehr zu steuern sind: Der Ex-Präsident hat ein Heer von autonomen Mini-Trumps erzeugt.
Dieser Truppe von Polit-Desperados hat sich der Ehrgeizling Kevin McCarthy nun ausgeliefert. Und so wie die Ultrarechten den Speaker erpresst haben, werden sie versuchen, das ganze Abgeordnetenhaus für ihre destruktive Mission zu instrumentalisieren. McCarthy hat ihnen dazu mit aberwitzigen Zusagen und entscheidenden Ausschussposten bereitwillig die Instrumente gegeben. So sehr Präsident Joe Biden nun demonstrativ die Hand zur Zusammenarbeit ausstreckt: In den kommenden beiden Jahren stehen die Zeichen in Washington auf knallharte Konfrontation.