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Der Regelbetrieb im Klassenzimmer wird zum Ausnahmezustand
Der Regelbetrieb im Klassenzimmer wird zum Ausnahmezustand
- Mecklenburg-Vorpommern schickt als erstes Bundesland seine Schüler zurück in die Schulen.
- Dabei stellt sich allerdings die Frage, wie gut Schulen auf den Wiederbeginn nach den Sommerferien vorbereitet sind.
- Kann es einen Regelbetrieb in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt geben?
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
heute ist Zeit für Ausnahmezustand. Schluss mit Sommerferien. 150.000 Kinder und Jugendliche sowie 13.000 Lehrer kehren in die Schulen zurück. Los geht es in Mecklenburg-Vorpommern. Fünf weitere Bundesländer folgen bald.
Vor dem Wiederbeginn stellt sich vor allem eine Frage: Kann es in Zeiten der Corona-Krise einen schulgerechten Alltag geben? Von einem “Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen” ist oft die Rede. Der sieht jedoch in jedem Bundesland anders aus.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich nun für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden ausgesprochen. Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll allerdings nicht im Unterricht gelten. In anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt – wie in Hessen oder Sachsen – im Ermessen der Schulen.
Einen Lockdown will niemand
In Mecklenburg-Vorpommern besteht keine grundsätzliche Maskenpflicht, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird außerhalb der Unterrichtsräume und innerhalb der Schulgebäude, wann immer möglich, empfohlen.

Doch gehen die Befürchtungen weit über die Schulen selbst hinaus. Was ist zu Stoßzeiten mit Kindern in überfüllten Bussen und Bahnen?
Gut vorbereitet wirkt kein Bundesland. RND-Hauptstadtkorrespondent Andreas Niesmann schreibt in seinem Leitartikel: “Angesichts der niedrigen Fallzahlen vor den Ferien hatten viele Kultusminister den Eltern, Schülern und Lehrern großzügig die Rückkehr des Regelunterrichtes versprochen. Nun halten sie an diesen Plänen fest, obwohl eigentlich bereits klar ist, dass das kaum funktionieren wird.”
Gut, dass der Schulbetrieb im von der Pandemie weniger betroffenen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern beginnt. Dort gibt es außerdem einen klaren Plan.
Denn einen Lockdown, das schreibt auch Andreas Niesmann, will am Ende niemand.
Das Zitat des Tages
Wer jemals einen Menschen am Beatmungsgerät um sein Leben kämpfen gesehen hat, kann eine solche uninformierte, rücksichtslose und selbstgerechte Verhaltensweise nicht akzeptieren.
SPD-Politiker Karl Lauterbach über die Demonstrationen in Berlin
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Etwa zwei Jahre ist es her, da wurde die Stadt Genua im Norden Italiens durch ein Unglück erschüttert. Die fast 45 Meter hohe Morandi-Autobahnbrücke stürzte ein, etwa 43 Menschen kamen dabei ums Leben. Heute um 18.30 Uhr soll im Beisein von Staatspräsident Mattarella und Ministerpräsident Conte die neue Brücke eingeweiht werden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) trifft in Athen auf Vertreter der griechischen Regierung. In den Gesprächen soll es um die Entwicklung der Migration sprechen. Morgen wird Laschet dann in einem Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos erwartet, wo er mit Hilfsorganisationen spricht.
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Aus dem Newsroom: Markus Merz