Der (Frauen-)Fußball und das liebe Geld
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Die deutsche Fußball-Frauennationalmannschaft sorgte mit dem EM-Finale gegen England für die Sendung mit der höchsten Quote im deutschen Fernsehen 2022.
© Quelle: Hannes P. Albert/dpa
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
in vier Monaten beginnt die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Neuseeland und Australien. Viele Fans freuen sich nach dem Erfolg der EM im vergangenen Jahr auf Public Viewing, gute Stimmung und attraktiven Fußball – denn längst hat sich die Qualität des Spiels der der Männer angepasst. „Früher waren das zwei Sportarten, das ist heute nicht mehr so“, sagt Gerd Nufer, Direktor des Deutschen Instituts für Sportmarketing.
Doch mit der steigenden Aufmerksamkeit werden Begehrlichkeiten geweckt und auch Medien haben den gestiegenen Wert des Frauensports erkannt. In Deutschland war die meistgesehene Sendung im TV im Jahr 2022 das Finale der Frauen‑EM zwischen England und Deutschland. Der Streamingdienst DAZN hat reagiert und startete in dieser Woche mit DAZN Rise, einer Sparte nur für Frauensport. Roman Gerth und Chantal Ranke diskutieren in ihrem Pro und Kontra, ob ein eigener Kanal für Frauensport im Jahr 2023 notwendig ist (+) – oder ob der Gendergap dadurch nur verstärkt wird.
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In Neuseeland und Australien spielen im Sommer die besten Fußballerinnen der Welt gegeneinander.
© Quelle: Fredrik von Erichsen/dpa
Während der kommerzielle Fokus bisher eher auf dem Männerfußball lag, sind nun auch die Frauen in der Gunst von Sponsoren und Marken gestiegen. Das stellt DFB und Fifa, aber auch Spielerinnen und Organisationsteams vor Herausforderungen. So hat sich die Fifa nach starker Kritik davon verabschiedet, die Tourismusbehörde von Saudi-Arabien als Sponsor zu wählen. Doch die Frage bleibt: Wie moralisch darf die Suche nach dem Geldgeber sein? Wie viel Doppelmoral ist erlaubt?
Um Doppelmoral geht es auch in der Politik. RND-Politikredakteur Markus Decker erklärt, wieso viele Staaten im Globalen Süden den russischen Angriff auf die Ukraine mit dem amerikanischen Angriff auf den Irak heute vor genau 20 Jahren vergleichen. Der völkerrechtswidrige Überfall der USA fand damals ohne große Kritik westlicher Regierungen statt – weshalb sich nun auch Staaten im Globalen Süden mit Kritik an Russland zurückhalten. „Die Doppelmoral von 2003 schlägt 2023 wie ein Bumerang zurück“, sagt Politikwissenschaftler Carlo Masala.
Apropos Krieg in der Ukraine: Während Kremlchef Putin überraschend auf die vor neun Jahren annektierte Halbinsel gereist ist, gibt es für Menschen in Deutschland Hoffnung. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält es für möglich, dass die Energiepreise bis zum kommenden Winter sinken werden. Und bis dahin heißt es: hoffen auf gutes Wetter. Immerhin – heute soll es deutschlandweit frühlingshaft werden. Genießen Sie die Sonne.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in diesen Tag,
Ihre Miriam Keilbach
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Der Tag
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Zitat des Tages
Der haushoch führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird am Dienstag nächster Woche festgenommen werden.
Donald Trump,
ehemaliger US‑Präsident, sagt seine eigene Verhaftung voraus.
Wer heute wichtig wird
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Vor einigen Monaten schockierte die britische Regierung mit dem Vorhaben, Asylsuchende nach Ruanda abzuschieben. Das soll Menschen davon abhalten, Schutz in Großbritannien zu suchen. Heute spricht Innenministerin Suella Braverman in der Hauptstadt Kigali mit Verantwortlichen, um das gerichtlich blockierte Projekt doch noch auf den Weg zu bringen.
© Quelle: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
Termine des Tages
Am 9. März stürmte Philipp F. in ein Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg und erschoss sieben Menschen, verletzte neun schwer und nahm sich selbst das Leben. An diesem Sonntag nimmt Hamburg in einem ökumenischen Gedenkgottesdienst Abschied von den Opfern des Amoklaufs. In die Hauptkirche St. Petri laden die großen christlichen Kirchen ein. Die Zeugen Jehovas hatten einen separaten Trauergottesdienst am kommenden Wochenende angekündigt.
Kanada schafft etwas, was Deutschland gern schaffen würde: Durch Einwanderung wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Heute machen sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf den Weg nach Ottawa und Toronto, um über Einwanderung, Arbeitsmarkt und öffentliche Sicherheit zu sprechen.
Leseempfehlungen
Sind Dreadlocks eine persönliche Entscheidung oder kulturelle Aneignung? Vor einem Jahr lud Fridays for Future Musikerin Ronja Maltzahn wegen ihrer Frisur wieder aus. Noch immer hat die 29‑Jährige Dreadlocks, wenngleich sie sich durch die öffentliche Debatte damit beschäftigt hat, wieso es für einige schwarze Menschen schwierig ist, wenn Weiße diese Frisur tragen. RND-Reporter Maximilian König hat mit ihr gesprochen.
Weltkrisen, persönliche Krisen und jede Menge Menschen, die die Krise kriegen. Warum es natürlich und wichtig ist, dass es Phasen gibt, in denen nicht alles gut läuft, erörtert RND-Redakteurin Heike Manssen – und rät, nicht immer direkt in den Krisenmodus zu verfallen (+).
Aus unserem Netzwerk: weniger Emissionen im Stahlwerk
Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller, die Salzgitter AG, will künftig ohne Hochöfen und dafür mithilfe von erneuerbarer Energie produzieren. 95 Prozent der aktuell acht Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen der Firma sollen dadurch eingespart werden, was ein Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands ausmacht. 3 Milliarden Euro lassen sich Bund und Land das Prestigeprojekt kosten – doch noch fehlen Dutzende von Genehmigungen, wie die „Hannoversche Allgemeine“ berichtet. (+)
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