Der Bund macht Milliarden für Wasserstoff locker

Berlin: Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, äußert sich bei einer virtuellen Pressekonferenz zur Projektauswahl für ein großes EU-Wasserstoffprojekt.

Berlin: Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, äußert sich bei einer virtuellen Pressekonferenz zur Projektauswahl für ein großes EU-Wasserstoffprojekt.

Berlin. Wenn in 14 Bundesländern zeitgleich die Sektkorken knallen, dann kann man fast sicher davon ausgehen, dass der Bund ein paar Milliarden locker gemacht hat. So wie am Freitagmorgen.

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Um 9 Uhr tritt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor die Presse, um 62 Projekte vorzustellen, die im Rahmen der europäischen Wasserstoffallianz staatlich gefördert werden. 5,8 Milliarden Euro lässt sich der Bund das Programm kosten, die Länder steuern weitere 2,2 Milliarden Euro bei. Altmaier hofft, dass durch die staatliche Finanzspritze Investitionen von insgesamt 33 Milliarden Euro ausgelöst werden.

Deutschland will Wasserstoff-Land Nummer eins werden

Die Bundesregierung einigte sich auf die "Nationale Wasserstoffstrategie". Mit Marokko wurde ein Vertrag für die erste Produktionsanlage in Afrika geschlossen.

„Wir machen damit einen großen Schritt auf dem Weg hin zur Klimaneutralität unserer Wirtschaft“, jubelt der Wirtschaftsminister. Deutschland werde Wasserstoffland, sekundiert sein Verkehrskollege Andreas Scheuer von der CSU.

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Wasserstoff, vor allem wenn er aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, soll eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer klimaneutralen Wirtschaft spielen. Das Gas kann zum Beispiel Kohle bei der Stahlerzeugung ersetzen, bei vielen Prozessen in der chemischen Industrie den Ausstoß von Klimagasen vermindern oder für den Antrieb von Fahrzeugen verwendet werden. Der große Vorteil von Wasserstoff ist, dass er weitgehend sauber verbrennt – es entstehen lediglich Wasser und wegen der Hitzeentwicklung geringe Menge an Stickoxiden.

Nur Hessen und Thüringen gehen leer aus

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, Deutschland zum Technologieführer bei der Anwendung von grünem Wasserstoff zu machen. Auf europäischer Ebene gibt es ähnliche Ziele. Neben Deutschland wollen 22 EU-Staaten eigene Wasserstoffprojekte auf den Weg bringen.

Der Bund fördert jetzt Großprojekte in 14 Bundesländern. Nur Hessen und Thüringen gehen leer aus. In den Genuss der staatlichen Förderungen kommen sowohl Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff als auch Anwendungsprojekte. Insgesamt 50 Projekte hat das Bundeswirtschaftsministerium ausgewählt, darunter die CO₂-freie Stahlproduktion bei Thyssenkrupp sowie eine Wasserstoffpipeline aus dem Emsland ins Ruhrgebiet.

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Hinzu kommen zwölf Projekte aus dem Bereich Verkehr, etwa die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen für Pkw und Lkw sowie der Aufbau von Wasserstofftankstellen.

Mit der nun beschlossenen Förderung der Erzeugung können zwei Gigawatt Elektrolyseleistung für die Produktion von grünem Wasserstoff installiert werden. Die Bundesregierung kommt damit ihrem Ziel ein ganzes Stück näher, wonach bis 2030 insgesamt 5 Gigawatt Elektrolyseleistung in Deutschland zur Verfügung stehen sollen.

Die Ziele sind ehrgeizig. „Wir wollen bei Wasserstofftechnologien die Nummer eins in der Welt werden“, sagt Wirtschaftsminister Altmaier.

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